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Kardorfer gehen bei ihrem Zoch auf Zeitreise

Kardorfer gehen bei ihrem Zoch auf Zeitreise

Mit dem Motto "Fastelovend fiere dun all Lück" bringen sie Hunnen und Banker unter einen Hut

Bornheim-Kardorf. Trotz frostiger Temperaturen und Schneegriesel - ein wenig warm konnte einem am Donnerstag schon beim Kardorfer Karnevalszug ums närrische Herz werden.

Heizte die Brühler Samba-Truppe "Cocolores" zu Beginn des Zuges mit brasilianischen Rhythmen ein, wünschte sich die Fußgruppe "Spanien olé" am liebsten gleich "Met Sack und Pack noh Spanien".

Wobei auch Südafrika eine echte Alternative wäre - spätestens zur Fußball-Weltmeisterschaft, die im Juni startet. Darauf freuen sich jedenfalls schon diverse Kardorfer Fußballfans, die sich auf einem passenden Wagen präsentierten.

Rund 30 Motivwagen und Fußgruppen schlängelten sich unter dem Thema "Kardörp domols un Kardörp hück - Fastelovend fiere dun all Lück" durch den Ort. Besonders weit zurück in die Zeit reichte dabei die Interpretation einer Truppe, die als stolze Hunnen daher kamen.

Doch auch im Jetzt und Hier ist es angesichts der Wirtschaftskrise, einem scheinbaren Schrecken ohne Ende, nicht unbedingt einfach. So waren auf einem Wagen Papp- Hochhäuser aus dem Frankfurter Bankenviertel und ein Modell der Kardorfer Kirche Sankt Joseph zu sehen. Unmissverständlich stellten die Jecken klar: "Über Kardorf lacht die Sonne, über Frankfurt die ganze Welt."

Auch wenn die Sonne sich nicht zeigte, die Zuschauer am Straßenrand eifrig fröstelnde Hände rieben und diejenigen gut beraten waren, die sich im kuscheligen Ganzkörperkostüm als Tiger, Schwein oder Kuh unters Volk gemischt hatten: Die Kardorfer feierten kräftig mit. Und freuten sich besonders über Kamelle, süße Plüschtieren und auffallend viele Kunststoff-Fußbälle. Die WM kann also kommen.