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Malteser und Rotes Kreuz melden weniger Einsätze

Malteser und Rotes Kreuz melden weniger Einsätze

In Roisdorf, Kardorf und Waldorf gibt es nicht so viele Betrunkene wie in den vergangenen Jahren

Bornheim. Die Eiseskälte führte wohl dazu, dass einige Narren am Wegesrand zu früh zu tief ins Glas geschaut und Hochprozentiges gegen die Minustemperaturen gekippt hatten. "Völlig falsch. Alkohol wärmt vielleicht kurz, öffnet aber die Poren, und dann friert man noch mehr", sagte Notarzt Helmut Preis an der Notfallstation direkt neben dem Roisdorfer Zug.

Seit Jahren ist der Mediziner ehrenamtlich dabei und versorgt die Alkoholisierten und Verletzten. Zur Ausnüchterung stehen in den gut geheizten Zelten der Malteser und des Roten Kreuzes Liegen zur Verfügung. Die 95 Helfer, die allein am Donnerstag im Einsatz waren, versorgen kleine Verletzungen sofort, größere Blessuren werden in einem der umliegenden Krankenhäuser behandelt.

Dorthin brachte einer der bereitstehenden Rettungswagen einen jungen Bornheimer, der über einen Stacheldrahtzaun klettern wollte und sich dabei einen tiefen Riss am Hals zugezogen hatte. Die Polizei musste den stark angetrunkenen Bruder des Verletzten von dem nicht weniger schwankenden Verletzten fernhalten.

"Ein üblicher Vorfall, da hatten wir schon ganz andere Auseinandersetzungen", reagierte der etwa zwei Meter große und zweieinhalb Zentner schwere Beamte der Bonner Einsatzhundertschaft sehr gelassen. Erst im Laufe des Tages bekamen die Polizisten mehr zu tun, zogen mit den Jecken von Roisdorf nach Kardorf zum Zugende und von dort direkt zum Bauhof nach Waldorf. Dort steigt traditionell die "After-Zug-Party", und die Halle war auch am Donnerstag wieder rappelvoll. Da hatten die Damen und Herren in Grün dann doch schon so manche Auseinandersetzung zu schlichten.

Dennoch: "Wir hatten erfreulicherweise weniger Einsätze als in den vergangenen Jahren", erläuterten Christoph Schulze, Frank Meurer und Ulrich Werner in der Malteser-Einsatzzentrale in Kardorf. Und führten das auf die präventive Arbeit zurück, wünschen sich jetzt noch ein Glasverbot.