Rheinbacher Stadtsoldaten laden erstmals Senioren zum Karneval ein

Rheinbach. Margret Henk ist sich sicher: "So eine wunderbare Veranstaltung hat in Rheinbach noch gefehlt!" Mehr als 200 ältere Menschen sind am Sonntagnachmittag zur ersten Seniorensitzung in die Stadthalle gekommen.

"Mit so einem Andrang haben wir gar nicht gerechnet. Wir haben noch Tische und Stühle zusätzlich hinstellen müssen." Rainer Thelen strahlt zufrieden. Sein Stadtsoldatencorps 1905 Rheinbach e. V. hatte die Idee, in dieser langen und für die Beteiligten sehr entspannten Session einmal auch etwas für die Rheinbacher Senioren zu tun.

"Alle aktiven und inaktiven Mitglieder haben mit angepackt, den Saal hergerichtet, die Tische bunt geschmückt und mehr als 90 Kuchen gebacken", erzählt der Literat. Die Kreissparkasse spendete 1 500 Euro, die Künstler treten ohne Gage auf. Durch die Zusammenarbeit mit allen Pflegediensten und Altenheimen in Rheinbach war es gelungen, Fahrdienste für die Senioren einzurichten. "Ich finde es super, dass die alten Menschen mal aus den Heimen rauskommen und etwas erleben," freut sich Marianne Heinrich von der Seniorentanzgruppe des Rheinbacher Turnvereins.

In schicke Kostüme gekleidet herrscht bei dieser munteren Truppe beste Stimmung. Jeder im Saal kennt noch die alten Lieder, vom Schmitze Billa oder vom treuen Husar, die "Et Klimpermännsche" mit seiner "Quetsch" auf der Bühne vorträgt. Da wird fröhlich geschunkelt und lauthals mitgesungen. Begeistert schwenkt Agnes Mai ihr närrisches Zepter. "Ich bin doch esu ne Karnevalsjeck, nä wat is dat schön he", sagt die 91-Jährige strahlend, die in einem Seniorenheim lebt. "Es ist schon einmalig, wie der Willi das hier macht", fügt sie hinzu. Gemeint ist Willi Hohn.

Der Stadtsoldaten-Kommandant führt gekonnt durch ein spritziges Programm. Alle Abteilungen der Stadtsoldaten vom Kinder- bis zum Musikcorps, und die Band "Paar vum Weiher" heizen die Stimmung an, und bei den Besuchen der Tollitäten von Rheinbach und Umgebung kennt die Begeisterung keine Grenzen mehr. "Das können die im nächsten Jahr gerne wiederholen", wünscht sich Doris Schneider. "Dann bin ich wieder dabei."