Sechtemer Kinderzug feiert seine Volljährigkeit

Bornheim-Sechtem. Schon Wochen vorher waren viele Fenster liebevoll geschmückt und dekoriert, so dass die Vorfreude auf den 18. Kinderkarnevalszug in Sechtem spürbar war.

Sowohl die Volljährigkeit als auch ein kleiner Rekord wurden von Familien, Kindern und Karnevalsgruppen und vor allem von Zugführer Josef Buchholz (56) gefeiert: "430 Teilnehmer laufen in diesem Jahr mit, und da sind die Tänzerinnen und Musiker noch nicht mitgerechnet", sagte er freudig. Noch bevor es richtig losging, stimmten die Sambucas unter der Leitung von Peter Knappstein mit fetzigen Trommelstücken auf den ersten Zug im Vorgebirge ein. 25 verschiedene Gruppen verteilten Kamelle zum Motto "Die 18 Johr, die han mer voll, un eines bliev - dä Zoch es doll".

Fotos Jede Menge Bilder vom Sechtemer KinderzugFür Madita war es allerdings der allererste Zug, in dem sie mitging: "Ich bin schon etwas aufgeregt, da ich erst seit weniger als einem halben Jahr dabei bin", sagte die Zehnjährige aus dem Rösberger Tanzcorps "Leckere Mäuschen". Bunt zogen die Narren durch den Ort, nachdem sie in der Graue-Burg-Straße gestartet waren. "Das wirklich Besondere sind die Fußgruppen.

So lange wir in der Dorfgemeinschaft den Zug organisieren, soll das auch so bleiben", sagte Buchholz. So verteilte die "längste Kuchentafel Sechtems" Nussecken, Plätzchen und frischen Kuchen. Die Piraten stürmten als Vertreter der Wendelinus- Grundschule den Ort und bildeten mit 90 Teilnehmern die stärkste Gruppe. Einheitlich mit roten Mützen, weiß-rot gestreiften Shirts und grünen Westen holten die Gartenzwerge der Gärtnerei Heinen vorzeitig den Frühling in die Straßen und zeigten sich so zum ersten Mal.

Affen mit Bananen, Pinguine, große und kleine Giraffen sowie Bären reihten sich mit ihrer "Arche Noah" des evangelischen Kindergartens ein. Mit dem Motto "Dä neue Gaade es famos, do weeden de Rüben ganz flöck groß" präsentierten sich 30 Rüben mit grüner Perücke und orangefarbenem Gewand für die Elterninitiative der Kindertagesstätte "Die Rübe".

"Wir sind von Anfang an dabei, und es ist wirklich schön. Die Kinder freuen sich bereits Wochen vorher auf den Tag, an dem es Bonbons und tolle Kostüme gibt", sagte Uta Ehrlich (41), Vorsitzende der Elterninitiative. Allerdings habe sich auch eine Problematik bei den Zügen ausgeweitet. "Wir müssen leider feststellen, dass der Alkoholkonsum bei Jugendlichen stark zugenommen hat. Daher sind verstärkt Polizei, Jugendamt und Helfer im Einsatz, die dann mit Brötchen und Suppe als Ausgleich dienen", sagte Buchholz.