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Brasil-Esemble bezaubert mit Träumen aus Tüll und Samba

Brasil-Esemble bezaubert mit Träumen aus Tüll und Samba

Exotische Tänzerinnen umgarnen geschmeidige Tänzer - Viel Applaus für Auftritt im Bad Neuenahrer Kurhaus

Bad Neuenahr-Ahrweiler. (dg) Farbenfrohe Kostüme, berauschende Tänze, ausgeprägte Rhythmen und leuchtende Farbklänge bot das Tanz- und Musikensemble Brasil Tropical bei seinem Auftritt im Kurtheater Bad Neuenahr.

Zwölf kaffeebraune, hochgewachsene Schönheiten tanzten in den typisch schillernden Kostümen des brasilianischen Karnevals, und eben auch mit einem Hauch von nichts. Unterstützt wurden sie bei ihren Tänzen von einer sechsköpfigen Musikgruppe und sechs Tänzern.

Das Ensemble wurde vor über 30 Jahren in der brasilianischen Stadt Salvador im Bundesstaat Bahia gegründet. Einer der Gründervater ist Edvaldo Carneiro, der gemeinsam mit dem Ballettmeister Domingo Campos die Truppe leitet. Die Kostüme stammen von Antonio Esperandini, einem Großmeister der Kostümdesigner in Rio de Janeiro.

Bei dem Stück "Amazonas" dringen die Tänzer als Siedler in Kanus in den Urwald vor und entdecken die Urvölker: Die Amazonen. Die halbentblößten Kriegerinnen im Leopardenfell erlegen die Eindringlinge tänzerisch mit Pfeil und Bogen. Eine Hommage an Stammestänze bot "Macumba". Die Tänzerinnen in Bast-röckchen agierten bei dieser afro-brasilianischen Zeremonie mit Pfeil und Bogen, die Tänzer mit Schild und Speer.

Capoeira do Amor und Capoeira e Samba gehen auf den brasilianischen Ringkampf zurück, wobei mit den Füßen gekämpft wird. Bei diesen beiden Kämpfen zeigten die Tänzer, abwechselnd als Solisten hervortretend, Bodenakrobatik und Stunttechnik auf höchstem Niveau.

Der Tanz erweckte den Eindruck, als würde ein Kickbox-Ballett aufgeführt, durchsetzt mit Salti und Flic Flacs. Die schönen Tänzerinnen ließen sich von der Geschmeidigkeit, Schnelligkeit und Eleganz beeindrucken, andererseits gingen sie dazwischen, um eine ernsthafte Schlägerei zu vermeiden.

Durch hinreißend getanzten Samba lenken sie die Streithähne ab. Jeder der Tänze erzählte somit eine Geschichte. "Fantasias" zeigte die Tänzerinnen in den Kostümen von Antonio Esperandini, Träume aus Tüll, Federn und Pailletten. Die Sonnengöttin glänzte im Gold-Gelben Ring, der Feuervogel in Rot-Schwarz, die Königin in Weiß, der Himmelsvogel in blauen Tönen.

Bei Tudo é Ritmo stellte Edson Santana verschiedene Samba-Instrumente vor: Cuica, Tamburin, Pandeiro und Surdo, eine Art Kuhglocke, eine Rasseltrommel oder Trommelrassel, und eine regelrecht "lachende Trommel", deren Geräusch die Zuschauer einfach zum Lachen brachte. Zuvor hatte er mit einem Congas-Solo die Zuhörer zum Mitklatschen und Mitmachen animiert.

Und mitmachen musste das Publikum auch bei Carneval do Rio, etliche Gäste wurden von den Tänzerinnen und Tänzern zum Mittanzen bei Samba und Timbalada auf die Bühne geholt. "Brasil" wurde mit brasilianischer Flagge gemeinsam auf der Bühne getanzt. Im Finale zeigte das Ensemble noch einmal sein Können, und der Applaus bewegte sie zu zwei Zugaben, ehe der Vorhang endgültig fiel.