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Session 2009/2010: Der neue Prinz heiratet am Elften im Elften

Session 2009/2010 : Der neue Prinz heiratet am Elften im Elften

Schwungvoller Karnevalsauftakt mit Proklamationen in Heimersheim und Oedingen

Heimersheim. Das kann ja heiter werden. Bei der turbulenten Proklamationssitzung der Karnevalsgesellschaft Närrische Landskroner verordnete der neue Prinz Günther IV. (Monreal), dass "ab sofort rund um die Landskrone nur noch Jubel, Trubel, Heiterkeit und gute Laune herrschen soll".

Um das zu bekräftigen, setzte er in seiner Regierungserklärung unter Paragraf 5 noch eins rauf. "Am 11.11. heirate ich meine Lebensgefährtin Rita." Die Flitterwochen werden in Heimersheim verbracht. Prinz Günther IV. ist die 57. Tollität in Heimersheim. Er wurde am 12. Januar 1963 in Bad Neuenahr geboren, ist später nach Heppingen gezogen und wohnt nun in Heimersheim.

Der 46-Jährige ist seit 1998 selbstständiger Unternehmer im Gebäudereinigungsgewerbe. Sein Vorgänger Prinz Andreas I. (Marquard) hatte sich zuvor in einer langen Zeremonie von seinen Fans verabschiedet. "Du warst uns ein sehr guter Prinz", lobte Sitzungspräsident Mathias Schuchardt. Um die Inthronisation hatte die Gesellschaft ein schwungvolles Programm gestrickt.

Sogar Pastor Herbert Ritterrath tauschte die Kanzel mit der Bütt, erntete für seine humorvollen Reime großen Beifall. Die "Bachemer Merle" sind schon zum Sessionsstart toll in Form und begeisterten die Jecken mit der rasanten Choreographie ihrer Tanzshow. Voller Elan präsentierten sich die "Ahrtalblömchen", (Rainer Groß, Wolfgang Krupp, Dirk Schoenmackers und Andreas Hoss). Beifall ernteten mit ihrem Funken- und Mariechentanz Pia Scholl und Stefan Wecke wie auch das famose rot-weiße Funkencorps.

Keine Sitzung ohne Ehrungen: Für 60-jährige Mitgliedschaft wurden die Gründungsmitglieder Josefa Kniel, Paula Schäfer und Leni Windolf geehrt, und Jürgen Scholl und Manuela Gugels wurden mit dem Verdienstordern der Karnevalsgesellschaft ausgezeichnet. Bei der Sitzung überreichte das im Juni gegründete "Corps à la Suite" einen Scheck in Höhe von 3 000 Euro für die Arbeit der KG.

Oedingen.Die Jecken in Oedingen scharrten bereits mit den Hufen. Am Samstagabend wurden sie erlöst. Vier Tage vor dem offiziellen Beginn der fünften Jahreszeit hat die KG Rheinhöhenfunken als eine der ersten Gesellschaften im Kreis das Geheimnis um ihre neuen Tollitäten gelüftet. Prinz Patrick I., (Reineri), Bauer Julian I. (Schäfer) und Jungfrau Jan I. (Welling) bilden das Dreigestirn, das das Oedinger Narrenvolk mit jugendlichem Schwung durch die Session führen wird.

Denn Prinz und Jungfrau zählen erste zarte 13, Bauer Julian gar erst zwölf Lenze. "Die drei jungen Burschen aus Birresdorf sind in die Halle marschiert, als hätten sie nie etwas anderes gemacht", zeigte sich Oedingens Ortsvorsteher Jürgen Meyer begeistert von dem Trio, nachdem es beim Einmarsch die "Rheinhöhnerhall" im Handstreich genommen hatten.

Angeführt vom Tambourcorps Züllighoven nahmen die drei in prächtige Ornate gehüllten Regenten die Ovationen entgegen, verteilten Handküsse und Rosen. Auf der Bühne übergab der Ortsvorsteher dem Prinzen das Zepter. Einen Dreschprügel gab es für Bauer Julian, während "Jan"a mit einem Spiegel ausgestattet wurde.

Mit ihrem Dreigestirn war den Rheinhöhenfunken um ihren Präsidenten Rudi Dick ein echter Überraschungscoup gelungen. In Sachen Karneval sind die drei längst keine "Greenhörner" mehr. Insbesondere Prinz Patrick stammt aus einer durch und durch jecken Familie. Seine Oma war lange Jahre Oedinger Obermöhn, und sein Patenonkel regierte als Prinz Marco I. (Leuthen) erst vor drei Jahren das Narrenvolk.

Wie der Prinz besucht auch Jungfrau "Jana" das Are-Gymnasium. Zwar verfügt er nicht über eine närrische Ahnengalerie, erblickte dafür aber immerhin in der Karnevalshochburg Köln das Licht der Welt. Ein Blick auf den Prinzenorden verrät zudem das gemeinsame Hobby des Dreigestirns. Er zeigt die drei Jungen sitzend auf der Latte eines Fußballtores. "An os kütt kene vorbei" lautet ihr Sessionsmotto.

Für Prinz Thomas I. (Patzelt) hatte die Regentschaft zuvor geendet. Zum Abschied überreichte Bürgermeister Herbert Georgi ihm den "Rathausschlüssel", während sich der KG-Präsident mit dem neuen Vereinsorden bei der scheidenden Majestät bedankte. Der griff zum Abschluss noch einmal zum Saxofon, um als Sauerländer mit einer musikalischen Liebeserklärung an seine rheinische Heimat die "Rheinhöhnerhall" ein letztes Mal ins Wanken zu bringen.