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Der rote Bürgermeister kommt stilecht als Indianerhäuptling

Der rote Bürgermeister kommt stilecht als Indianerhäuptling

Die Remagener Jecken haben gestern den symbolischen Stadtschlüssel übernommen

Remagen. (wtz) Die heiße Phase im Remagener Karneval hat nun endgültig begonnen. Am Sonntag übernahmen die Jecken um Prinz Wolfgang III. und Prinzessin Evita I. Reisdorff samt Gefolge den symbolischen Stadtschlüssel aus den Händen von Bürgermeister Lorenz Denn.

Schon am frühen Sonntagmorgen hatte sich der "karnevalistische Hochadel" aus Remagen und der Region in der festlich geschmückten Rheinhalle versammelt. Die Regenten aus Kripp, Sinzig, Ahrweiler, Fritzdorf, Oberwinter, Oedingen sowie aus dem etwas weiter entfernten Godesberg hatten sich angesagt, dem gastgebenden Prinzen den Rücken zu stärken und bei der Übernahme der Insignien der Stadtmacht, dem Schlüssel, zu Seite zu stehen.

Auf der Bühne der Rheinhalle wurde es daher schon ein wenig eng, als die Gäste ihre Plätze einnahmen, nachdem sie sich in das Ehrenbuch eingetragen hatten. Der Sitzungspräsident, Jürgen Gemein, hatte alle Hände voll zu tun, die "närrische Etikette" zu wahren, hieß es doch durch ein prall gefülltes Programm zu führen und trotzdem nicht den Überblick zu verlieren. Unter dem Motto: "Mir fiere Fastelovend mit jecke Tön - denn jeck is schön" konnten die Aktiven um den Leiter des Festausschusses, Eduard Krahe, mehrere hundert Gäste im Saal willkommen heißen.

Der Remagener Bürgermeister, Lorenz Denn, betrat sodann im Indianerkostüm die Bühne und begrüßte als "Häuptling mit dem schwarzen Haar, die ganze jecke Narrenschar". Anschließend beugte er sich sowohl der Macht des Prinzen Wolfgang als auch dem Charme der Prinzessin Evita und überließ beiden ohne große Gegenwehr den Schlüssel zu den Toren der Stadt.

Mit Martin Tillmann von den Remagener Stadtsoldaten stürmte auch gleich im Anschluss ein Lokalmatador die Bühne. Unterstützt durch das Musikcorps, unter der Leitung von Mike Wahl, brachte er die Stimmung in der Halle binnen weniger Minuten zum kochen. So bewies er, dass er nicht nur ein guter Redner, sondern auch ein ebensolcher Sänger ist. Stimmgewaltig intonierte er ein Potpourri der Schlager von den "Höhnern" und "Bläck Fööss".

Die Minifunken der Remagener Stadtsoldaten zeigten mit ihrem Indianertanz, dass sie auf dem besten Wege sind, zu den großen Tanzgruppen aufzuschließen um diese in den kommenden Jahren zu unterstützen. Das "Panik Orchester" und die "Stadtschreiber" bewiesen einmal mehr, dass in der Römerstadt auch die Musik groß geschrieben wird. Gleich mehrere karnevalistischen Raketen ließ das Publikum starten, bevor der Sitzungspräsident die Gruppen von der Bühne verabschieden konnte.

Erst am frühen Nachmittag, als sich die Reihen in der Rheinhalle ein wenig zu lichten begannen, war der letzte Programmpunkt erreicht, der aber nahtlos zu einer zweiten Veranstaltung überleitete. So hieß es nämlich zum Schluss: Auszug aus der Halle mit anschließendem gemütlichen Ausklang im Foyer.