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Neues Sitzungsformat der KG Klääv Botz Aegidienberg: „Jeck is jeil“ garantiert ausgelassene Stimmung in der „Stadt mit A“

Neues Sitzungsformat der KG Klääv Botz Aegidienberg : „Jeck is jeil“ garantiert ausgelassene Stimmung in der „Stadt mit A“

„Jeck is jeil“: Der Name der närrischen Hauptveranstaltung der Karnevalsgesellschaft Klääv Botz Aegidienberg hält, was er verspricht. Nicht nur die Besucher im Bürgerhaus, auch die Musiker der auftretenden Bands waren von der Stimmung begeistert. Das Rezept der KG ist aufgegangen.

Die Jecken vom Berg eroberten die Stars der Karnevalsszene im Handumdrehen. In dieser Session gab es statt einer „Sitz-Sitzung“ eine Steh-Party unter dem Motto „Jeck is jeil“ mit Künstlern, die zur Crème de la Créme des kölschen Karnevals zählen. Nicht nur das Publikum der Karnevalsgesellschaft Klääv Botz ging richtig ab. Auch die Akteure auf der Bühne waren begeistert – einige stürzten sich sogar in den Hexenkessel und sangen auf Tuchfühlung mit den Besuchern im Saal. So nah kamen sich Kasalla, Klüngelköpp & Co. und die Jecke von Aegidienberg.

Einige Musiker nahmen sich vor dem Ausmarsch auch noch Zeit für ein Foto mit dem Prinzenpaar und seinem Jeschmölz. Weil Prinz Roland I., der mit seiner Aegidia Silvia I. (Schramm) regiert, auch Kommandant der Ehrengarde der Klääv Botz ist, bildeten die feschen Jungs diesmal den Elferrat. Vorstandsmitglieder wie Vorsitzende Susi Krewinkel oder Vize Josef Witt rockten im Bürgersaal mit ab.

Musiker nehmen ein Bad in der Menge

KG-Sitzungspräsident Guido Ottersbach in Hochform: Wie ein Kugelblitz sauste er in seinen roten Schuhen aus seiner Prinzensession 2017 über die Bretter. „Kommando eins, Kommando zwei, Kommando drei“ zündete der rennende „Papst der Klääv Botz“ eine närrische Rakete nach der anderen. So etwas hatten die Stars auch noch nicht gesehen.

Zumal Ottersbach, während die Technik in Windeseile auf- und abgebaut wurde, schon mal die nächste Band mit einem ihrer Ohrwürmer gesanglich ankündigte und die rund 450 Besucher dazu bewegte, mit einzustimmen. Der Bürgersaal: ein Hexenkessel des Karnevals. „Dass wir so etwas Schönes in Aegidienberg haben, ist einfach toll“, befand Heike Schlimbach, die wie so viele andere nicht müde wurde, zum Takt der Musik zu tanzen und zu singen.

Als Eisbrecher bewährten sich die Boore. „Mit Rut sin de Ruse“ hatte die Band vor 20 Jahren ihre Karriere gestartet. Und rut-wieß sind die Farben der KG Klääv Botz, die an diesem Abend ein neues Format des Karnevals installierte, das Junge und Alte gleichermaßen akzeptierten und mit „Cat Ballou“ fulminant zu Ende ging.

Einziger Redner: Dave Davis in seiner Paraderolle als sanitäre Fachkraft Motombo. „Zwanzig Jahre verheiratet – und ihr lacht noch?“, fragte er Enrico und Nicole, die er zuvor nach Namen und Ehedauer gefragt hatte. Die Ostdeutschen waren für ihn „Bürger mit Grenzbefestigungshintergrund“. Und Guido Ottersbach verabschiedete Motombo mit dem Bläck-Fööss-Lied „Unsere Stammbaum“: „Su simmer all he hinjekumme.“

Mit der Brass-Band Druckluft ging es musikalisch weiter. Die Truppe aus Oberhausen machte richtig Dampf in der Hütte. Die reinste Flugschau bot die Tanzgruppe Zippchen aus Kölsch-Büllesbach. Fliegende Mädels, bis an die Decke reichende Pyramiden – die Tanzoffiziere und Mariechen in Grün-Weiß verzauberten mit ihren Leistungen. „Wir kommen gerne am nächsten Sonntag wieder“, so Corps-Leiter Manfred Kohlscheid, nämlich zum Frühschoppen der KG von 11 bis 17 Uhr.

„Hat es euch bis jetzt gefallen?“, fragte Ottersbach die Besucher. Jubel war die Antwort. Dank galt KG-Literatin Helga Bosbach-Feinhals und ihrem Team fürs Spitzenprogramm. Danach leitete der Präsident über zu Kasalla mit dem Piraten-Lied „Heyo“. Sänger Bastian Kampmann: „Wir sind zum ersten Mal hier bei Euch und wir haben Bock darauf. Wir dürfen endlich zusammen sein.“ Mit seinen Kollegen verließ er beim letzten Lied die Bühne, selbst Schlagzeuger Nils Plum hatte seine Trommel vor den Bauch geschnallt, um ganz nah am Publikum zu sein. Bassist Sebastian Wagner fragte nach der Schreibweise von Aegidienberg. „Mit Ae oder Ä?“ Also dichtete die Band ihre „Stadt mit K“ zur „Stadt mit A“ für die Zugabe um. Die Stadt mit A waren aus dem Häuschen.

Heimspiel für StadtRand und Roman Lob

„Wir haben heute hier ein Heimspiel“, meinte StadtRand-Sänger Roman Lob und stimmte den aktuellen Hit „Uns jeiht et joot“ an. Die Mitglieder aus dem „Aegidienberger Hinterland“ wurden gefeiert. „Wenn am Himmel die Sterne tanzen“, dann sind die Klüngelköpp nicht weit. Ottersbach sang sie mit dem Sternen-Lied herein. Die Ohrwürmer der Band bis zum neuen Hit „Niemals ohne Alaaf“ erklangen. Und auch der schlug sofort an bei den Aegidienberger Seismographen. Ab ging die Post beim Trommel-Furor der Klüngelköpp zu „Bella ciao“. Und heimelig wurde es beim Bad in der Menge mit „Stääne“. Jubel bei der Saxophon-Einlage von Mike Siegmund. „Ihr seid die Größten“, rief Frontmann Frank Reudenbach. Und Guido Otterbach betonte: „Niemals ohne Alaaf, niemals ohne Klüngelköpp.“

Jeck is jeil? „Das müssen wir wiederholen“, meinte Finanzwart Jörg Adelt, der sich nur über die exorbitant gestiegenen Gemagebühren ärgerte. „Der Abend ist einfach klasse – und auch die Bands sind begeistert von der Atmosphäre hier.“ Um mit „Cat Ballou“ zu reden: „Et jitt kei Wood“ dafür.