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Ein Kind der Küste ist Prinzessin in Ahrweiler

Ein Kind der Küste ist Prinzessin in Ahrweiler

Sie ist ein Kind der Küste, mag alles Maritime und nennt künftig ihre Hofburg "Haifischbar": Sie heißt nicht Arielle, sondern Annette I. (Konrads), trägt statt blau-weißer Streifen nun bevorzugt weiß-rot, und ist seit Freitagabend, 23.11 Uhr, Ahrweilers neue Karnevalsprinzessin.

Ahrweiler. Sie ist ein Kind der Küste, mag alles Maritime und nennt künftig ihre Hofburg "Haifischbar": Sie heißt nicht Arielle, sondern Annette I. (Konrads), trägt statt blau-weißer Streifen nun bevorzugt weiß-rot, und ist seit Freitagabend, 23.11 Uhr, Ahrweilers neue Karnevalsprinzessin.

Ihr steht als Adjutant ihr Partner, der 1. Vorsitzende der Ahrweiler Karnevalsgesellschaft (AKG), Udo Willerscheid, zur Seite. Groß war der Jubel bei der Proklamation im Bürgerzentrum auf dem Markt, hatte es am "Elften im Elften" doch noch so ausgesehen, als würde die Rotweinmetropole "regierungslos" durch die Fünfte Jahreszeit schippern müssen.

Nun hat die 46-jährige Beamtin der Kreisverwaltung Ahrweiler aber das Ruder des Narrenschiffes fest in der Hand. In Kiel geboren, in Flensburg aufgewachsen, wohnt sie seit zehn Jahren in Ahrweiler. Seitdem tanzt ihre heute 17-jährige Tochter Darlene in verschiedenen Funkengruppierungen der AKG.

Die Freude am Tanz scheint sie von ihrer Prinzessinnen-Mutter geerbt zu haben, denn Annette I. ist nicht nur AKG-Schatzmeisterin, sondern betreut auch die Großen Funken. Ihre weiteren Hobbys sind Reiten, Lesen und Gartenarbeit.

Das Zepter in der Hand, übernahm Annette I. dann auch gleich das Kommando und möchte bis Aschermittwoch, 9. März, mit allen Jecken unter dem Motto feiern: "Ob Norden oder Westen, in Ahrweiler feiert's sich am besten!" Durch ihren Adju Udo ließ sie eine Regierungserklärung verkünden, die viel Frohsinn in der langen Session verspricht.

"Da ich die Mädels (Große Funken) gerne um mich habe, ordne ich an, dass diese mich als persönliche Prinzessinnengarde zu allen Auftritten zu begleiten haben." In der Haifischbar-Hofburg, dem "Ratskeller - Das Attaché", steigt am Karnevalssamstag, 5. März, der Prinzessinnenball "Feiern an der Küste", auf dem die Großen Funken als Kieler Sprotten tanzen müssen.

Der närrische fünfte Paragraf sieht vor, dass die Wehrscheid, Sitz der Residenz, am 8. Januar in "Avenue d'Annette" umbenannt wird. Ein besonderes Trio hat dafür zu sorgen, dass das Aufhängen der entsprechenden Straßenschilder auch klappt: Bürgermeister Guido Orthen, Landrat Jürgen Pföhler und Ortsvorsteher Horst Gies.

Damit beim Ahrweiler Rosenmontagszug der Prinzessinnenwagen durch das Meer der Jecken gleiten kann, sollen die Ex-Prinzen Bernd Krah und Manfred Friedrich ein Narrenschiff bauen. Die Gardefrauen gehen im Zug als Meerjungfrauen mit, die Mitarbeiter der Kreisverwaltung als Fischersleute. Der Kalenborner Reitstall Hegehof wird verpflichtet, Annette I. mit Pferden zu begleiten.

Der kurzweiligen Proklamation war eine dreistündige Sitzung vorausgegangen, in der zum Großteil die Eigengewächse der AKG für Stimmung sorgten. Es tanzten die kleinen, mittleren und großen Funken, die Stadtgarde weiß-rot enterte die Bühne ebenso wie die "Ahrtalblömche", und Jupp Menth ging als "Ne Kölsche Schutzmann" in die Bütt.

"Niemals geht man so ganz" und "Bye, bye my love" sind Lieder, die zum einzigen traurigen Moment des Abends passten: zum Abschied des beliebten Ahrweiler Prinzenpaares Dagmar und Jo Platz.

Unermüdlich hatten die beiden in ihrem Regentschaftsjahr die AKG ganz nach dem Geschmack der Ahrweiler Bürger vertreten - mitten aus dem Leben, mitten aus der Stadt(garde) und dabei mitten ins Herz getroffen. Ein letzter tosender Beifall als großes Dankeschön beendete ihre Amtszeit.