Hebamme Hans-Ulrich Tappe lässt Jecken jubeln

Kreis Ahrweiler. Drei Böllerschüsse ließen einige hundert Narren, die sich am Donnerstag auf dem Ahrweiler Marktplatz versammelt hatten, aus vollen Kehlen jubeln. Der dreifache Knall kennzeichnet traditionell die närrischste aller Uhrzeiten: 11.11 Uhr. Das Signal für den Präsidenten des Festausschusses Karneval Bad Neuenahr-Ahrweiler, Manfred Kolling, die fünfte Jahreszeit feierlich zu eröffnen. Eine ganz besondere obendrein: Denn Ahrweiler wird in diesem Jahr 1 111 Jahre alt.

Als größten Kreißsaal des Kreises bezeichnete Kolling den Ahrweiler Marktplatz. Denn dort trifft sich alljährlich die große karnevalistische Familie, um ein neues Kind, sprich neue Session, zu gebären. Als Hebamme fungierte dabei Bürgermeister Hans Ulrich Tappe, der mit der magischen Formel eine kurze, aber knackige Session eröffnete.

Die Jecken schwenkten dazu weiße Tücher und sangen den von den Rhein-Ahr-Spatzen angestimmten Gassenhauer: "Winke, winke, winke, mir donn ene drinke..." Nach einem kollektiven "dreimol Ahrweiler" und "Ahbabaheiwa - Alaaf" wechselten die Tollitäten, Möhnen und Vertreter der Karnevalsgesellschaften aus dem gesamten Kreisgebiet ins Bürger-Centrum, wo Manfred Kolling in bewährter Manier durch ein etwa dreistündiges Programm führte.

Dort gaben die Nachwuchskarnevalisten vom Kindergarten "Unterm Regenbogen" in Ringen mit ihrer Tanzeinlage das Motto des Tages vor: "Tanzen, Lachen, Party machen." Dabei wundert es nicht, dass die Kleinen mit sichtlicher Begeisterung bei der Sache waren. Mit Edith Wolf ist ihre Leiterin eine waschechte Tollität, nämlich die Ahrweiler Prinzessin des vergangenen Jahres.

Ihre Schützlinge baten schließlich auch sämtliche im Saal versammelten Tollitäten aus Ahrweiler, Bachem, Bad Neuenahr, Walporzheim, Altenburg, Odendorf, Remagen und Ringen auf die Bühne. Während sämtliche Prinzen, Prinzessinen und Dreigestirne ihren Sessionsherbst genossen, war es für den frisch proklamierten Heimersheimer Prinzen Manfred III. (Schauermann) der erste Höhepunkt seit seiner Inthronisierung.

Die Freude am karnevalistischen Frohsinn verband der Festausschuss traditionell mit einer guten Tat. FAK-Chef Wolfgang Heinen und seine Getreuen übergaben Bürgermeister Hans-Ulrich Tappe zwei Schecks in Höhe von 1 111,11 Euro. Dabei handelt es sich um den Erlös der Hutsitzung, der der Stadt für soziale Zwecke zur Verfügung gestellt wird.

Und mit Andreas Marquard und Sandra Prösgen begrüßte Kolling noch zwei besondere Gäste im Bürger-Centrum. Der Heimersheimer Sitzungspräsident hatte in Sinzig um 11.11 Uhr seine große Liebe gehelicht, um anschließend in Ahrweiler die Sessionseröffnung zu feiern.