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Nanu - Bad Godesberg hat einen MdB

Nanu - Bad Godesberg hat einen MdB

Zur Sessionseröffnung strömen die Jecken scharenweise auf den Theaterplatz - Christoph II. und Godesia Annemie lösen Stefan II. und Uta als Tollitäten ab

Bad Godesberg. "Ich freue mich, dass Godesberg wieder einen MdB hat", verkündete Bezirksvorsteherin Annette Schwolen-Flümann am Samstag bei der Sessionseröffnung auf dem Theaterplatz.

Eine politische Äußerung zur falschen Zeit am falschen Ort? Mitnichten. "MdB" stand in diesem Fall für "Max, der Burggraf". Als solcher hatte sich nämlich zuvor der neue Godesberger Kinderprinz Max Sieger vorgestellt. Der neunjährige Bub gewann mit einer pfiffigen, gereimten Antrittsrede sogleich die Herzen der Jecken, die in Scharen in die Godesberger City geströmt waren.

"Guten Tag, ihr lieben Leut', was hab' ich mich auf heut' gefreut", begrüßte der Juniorprinz, der aus den Reihen der Fidelen Burggrafen stammt, sein närrisches Volk. Alina Kowalski, die ihm als Kindergodesia zur Seite stehen wird, wünschte sich, dass "ganz Godesberg singt und lacht".

In der Fußgängerzone waren alle Godesberger Karnevalsgesellschaften mit Büdchen vertreten. Die Quälgeister Hunger und Durst hatten gegen Bratwurst, Erbsensuppe, Rievkooche, Knüles, Kölsch und Co. keine Chance. Und auch das Wetter spielte mit. Vielen Jecken fuhr die schwungvolle Live-Musik von "De Buure", "Paar vum Weiher" und den "Jodesberger Junge" in die Beine.

Quietschfidel zeigte sich ein Damenquintett, das sich bei den Händen fasste und schunkelnd einen Stehtisch umrundete. Junge Tanzgardisten boten die Orden des Festausschusses Godesberger Karneval auf schmucken Tabletts zum Verkauf an.

Wie Fabian, Carina und Carsten von der AKP. "Die Leute sind alle sehr nett", hatten sie bei ihrem Bemühen, die Orden unter die Leute zu bringen, festgestellt. Die kleinen Plaketten zeigen das Konterfei von Aennchen Schumacher und Paul Kemp, ganz im Sinne des aktuellen Sessionsmottos "Godesberger Originale, senn net zu bezahle".

Davon gebe es auch heute noch "in jedem Ortsteil, in jeder Straße" genügend Exemplare, legte der designierte Prinz Christoph II. (Latz) das Motto aus. Er erhielt ebenso herzlichen Beifall von der Menge wie seine Godesia Annemie, die übrigens auch außerhalb des Fastelovends seine Prinzessin ist.

Die künftigen Tollitäten sind Mitglieder der Fidelen Möhnen Lannesdorf, die - ein Glücksfall zum 70. Jubiläum des Vereins - zum ersten Mal das Godesberger Prinzenpaar stellen.

Ein bisschen Wehmut hingegen beschlich die scheidenden Prinzenpaare. "Ich gehe nun auf die Reservebank", fand sich Kinderprinz Christian II. in sein Schicksal, und seine Godesia Cathie tat es ihm gleich. Prinz Stefan II. nahm den Abschied von Amt und Würden philosophisch: "Alles hat seine Zeit". Zum letzten Mal kramte er einen seiner berühmt gewordenen Zettel aus der Tasche.

Darauf waren diverse Danksagungen notiert. Eine richtete sich an Bezirksvorsteherin Annette Schwolen-Flümann, die "soviel für den Godesberger "Große Familie" Karneval tut", eine andere ging an den Leiter der Bezirksverwaltungsstelle.

Den taufte Stefan II. "Mister gern und überall, das ist Alo von der Kall" und spielte damit auf dessen unermüdlichen Einsatz während der Session an. Die scheidende Godesia Uta nannte in ihren Abschiedsworten Bad Godesberg eine "große Familie" und brach eine Lanze für die Eigenständigkeit des Godesberger Karnevals.

Festausschusspräsident Jürgen Krupp sprach denn auch der versammelten Narrenschar aus der Seele: "Ihr habt den Godesberger Karneval hervorragend repräsentiert."