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Pauluskirche: Vergnügliche geistliche Kost beim Stelldichein der Tollitäten

Pauluskirche: Vergnügliche geistliche Kost beim Stelldichein der Tollitäten

1. FC Engel spielt gegen den VfB Bengel

Friesdorf. (ham) Mit gut 300 Besuchern voller denn je war die evangelische Pauluskirche, als sich am Sonntag die nicht nur aus Friesdorfern bestehende Karnevalsgemeinde zum Gottesdienst traf.

Vorne beim Pfarrer saß mit wippender Riesenfeder Prinz Cornelius I. Breit bauschte sich der Rock ihrer Lieblichkeit Godesia Nina. Die beiden Godesberger Kinderprinzenpaare feierten ebenso mit wie die Repräsentanten der örtlichen KG Kleffbotze. Die sich, wie der ebenfalls ordensgeschmückte Pfarrer Siegfried Eckert hernach neidlos zugeben musste, mit ihren "Klebehosen" in Mundart auch theologisch ganz vorzüglich schlugen.

Er selbst, hoffnungslos hochdeutsch veranlagt, predigte vom "Herrgott im Sportanzug mit den drei Streifen", der da gemütlich in der VIP-Lounge seiner Allianz-Arena dem Spiel 1. FC Engel gegen den VfB Bengel zuschaut. Währenddessen der biblische Aufsichtsrat zu seinen Füßen, ganz im Sinne des diesjährigen Godesberger Karnevalsmottos, über den Sinn und Unsinn leistungssteigernder Mittelchen palavert. Paulus, "den Klinsmann aller Bibelmänner", ließ Eckert erstehen, wie er heutzutage wahrscheinlich hessische Trainingscamps für schwer erziehbare Christen einfordern würde.

Und den Kollegen Koheleth, wie er für das Recht des Fleisches plädieren würde, zu Karneval richtig auf den Putz zu hauen und ansonsten auch mal "mit der Gelassenheit einer Schnecke" durchs Leben zu kriechen. Vergnügliche geistliche Kost wurde also geboten, die danach beim Empfang nur noch von der gemeinschaftlichen Polonaise getoppt wurde: Die führte ein Besucher im Rollstuhl an.