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Rathaussturm Unkel: „Gerhard der Entsorger“ist ohne jede Chance

Rathaussturm Unkel : „Gerhard der Entsorger“ist ohne jede Chance

Unkeler Narren stürmen nach der Kölschen Mess das Rathaus. Die Abbruchmannschaft war nicht nur mit Schüppen und Besen, sondern auch mit extrem schwerem Gerät angerückt.

Nicht als „Bob der Baumeister“, sondern als „Gerhard der Entsorger“ hatte sich der Unkeler Stadtbürgermeister am Sonntagvormittag im Schraatesaal verschanzt, erwartete Gerhard Hausen doch den traditionellen Sturm der Jecken auf sein Allerheiligstes. Auch wenn die Schar seiner Verteidiger um einen roten und einen schwarzen Korsaren sowie den Huusmeester „von Soll und Haben“, Wolfgang Plöger, sehr dünne war: „Ihr kommt hier nicht rein, das Rathaus ist mein!“, erklärte Hausen trotzig. Da hatte das Bläserkorps die Narrenschar um Prinzessin Marie I. und ihre Paginnen Jenny und Melina unmittelbar nach der Kölschen Mess gerade erst in Stellung gebracht. Es gab zwar ein langes Jeschwaade, letztlich musste Hausens Gerhard aber doch wieder klein beigeben. Als Abbruchmannschaft war der Elferrat nämlich nicht nur mit Schüppen und Besen, sondern auch mit extrem schwerem Gerät angerückt. Der Radlader würde mit seiner mächtigen Schaufel keinen Stein auf dem anderen lassen. Danach würde die KG dann an Stelle des Rathauses ihre Wagenbauhalle neben dem Verwaltungsgebäude errichten, hatte der Vorsitzende Manfred Himmelbach gedroht.

So weit kam es dann aber doch nicht. „So, nun will ich kapitulieren. Prinzessin Marie I. mit Jenny und Melina dürfen endlich regieren, auf dass wir feiern ganz ohne Sorgen, am liebsten bis zum frühen Morgen“, resignierte Hausen kleinlaut. Dabei hatte er sich noch kurz zuvor gerühmt, dass die geistige Elite, also alles, was in Unkel Rang und Namen habe, zu seiner Rathausmafia zähle, allen voran Al Karstino Faeri. Allerdings war dieser so spät eingetrudelt, dass er fast unter die großen Räder der Baumaschine gekommen wäre. Derweil versuchte der Stadtchef mit bescheidenem Erfolg, verdiente Ordensträgerinnen wie Petra Wallek und Fine Schmitz zum Überlaufen zu bewegen. „Mit dem Büroschlaf is jetz endjültich Schluss. Hück is et soweit, et kütt wie et kumme muss. Ihr Schraate sollt et deutlich vernehme, kein Jeck in Unkel will dies Rothuus übernehme“, so Himmelbach an die Adresse der Bürokraten gerichtet. Die könnten ihre Sitzung demnächst im Gefängnisturm abhalten. Und wenn ihnen dort wieder das Wasser bis zum Hals stehen sollte, dann nur, weil der Rhein Hochwasser habe. „So tretet ein, ihr Jeckengilden. Doch wehe, ihr feiert wie die Wilden. Nehmt diesen Schlüssel und gebt Acht, stoßt kräftig an, singet und lacht“, wandte sich der Stadtchef an die junge Regentin, nicht ohne die KG zur Eile zu ermahnen: „Ich ergebe mich und steh Euch nicht im Wege. Legt los, bevor ich's mir anders überlege!“ Das ließ die sich nicht zweimal sagen, hatte sie doch ein volles Tagespensum. So ging es nach einer ausgiebigen Stärkung direkt weiter zum Zoch in Rheinbreitbach.