Närrische Notizen

Aegidienberg. (sib) "Drei Mal von Herzen Aegidienberg Alaaf, Tanzcorps Klääv Botz Alaaf, Siebengebirge Alaaf." So begrüßte Bernhard Fiebig, Vorsitzender des Bürgervereins Aegidienberg, die Narrenschar.

Der Verein hatte die Senioren des Ortes geladen und ein schönes Programm zusammengestellt. Den ersten Auftritt bestritt das Kindertanzcorps der Karnevalsgesellschaft Klääv Botz - Durchschnittsalter sieben Jahre. Willi Armbröster, Karnevals-As aus dem Siebengebirge, nahm sodann als Hilfspostbote Freud und Leid eines Briefträgers aufs Korn.

Auch die eigenen Kräfte sind in der Bütt erfahren und begeisterten: Roswitha Denn plauderte in der Bütt aus dem Nähkästchen. Grußworte sprachen neben Vize-Bürgermeisterin Helga Welter auch Pfarrer Jürgen Erdmann und Pfarrerin Birgit Henschel.

Karnevalistisch indes war auch der Höhepunkt des Nachmittages: der Besuch der Jillienberger Tollitäten. Für mehrere Aegidienberger war es in anderer Hinsicht zusätzlich ein ganz besonderer Tag: Gerda Flossdorf und Emil Huppertz wurden als älteste Teilnehmerin des närrischen Nachmittages geehrt.

Im Falle von Gerda Flossdorf war dies allerdings erst nach einer formvollendeten Vorstellung in der Bütt der Fall: Als ehemals in Rheinbrohl besonders aktive Karnevalistin dürfte der in der Bütt Erfahrenen der humorvolle Beitrag "Der Stuhl", der ihr viel Beifall einbrachte, locker über die Lippen gegangen sein. Die Karnevalistin mit Leib und Seele ist 94 Jahre alt.

Unkel. (khd) Dass die "Unkeler Ratsherren" schon lange den Windeln entwachsen sind, haben sie als absolute Stimmungsmacher auf vielen Sitzungen und Feiern eindrucksvoll bewiesen. Am Rosenmontag feierten sie nun ihren 18. Geburtstag - und sind damit nach eigener Lesart "volljährig" geworden.

Aus diesem Anlass verliehen sie erstmals bei ihrem "Geburtstagsfrühstück" im Scheurener Hof die Ehrennadel der Unkeler Ratsherren in Gold. Mit dieser Auszeichnung sollen zukünftig einmal im Jahr jeweils zwei Personen ausgezeichnet werden, die sich um die Musikgruppe der neun Herren im schwarzen Gehrock besondere Verdienste erworben haben.

Erster Würdenträger ist Bürgermeister Werner Zimmermann, der als "Pate" der Gruppe fungiert hat. Die Ratsherren erinnerten am Montag an das denkwürdige Ereignis, das jetzt nachträglich zu Zimmermanns Ehrung geführt hat: "Mit seinem Ausspruch auf dem Unkeler Winzerfest 1984 “Das sind meine Ratsherren„ hat er die bis dahin offene Namensgebung der Gruppe maßgeblich beeinflusst", sagte Ratsherren-Frontmann Thomas Otterbach.

Die zweite Ehrennadel 2002 erhielt Rainer Richarz, der 1985 spontan das Logo der Ratsherren kreierte.