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Ein Maler mit Herz für den Karneval

Ein Maler mit Herz für den Karneval

Uwe Lawrenz fertigt seit 2002 die überdimensionalen Holzorden für die Wäscherprinzessinnen an

Ramersdorf. Das Wohnzimmer von Uwe Lawrenz gleicht einem Maleratelier. Die Sessel und der Wohnzimmertisch sind mit alten Betttüchern großflächig abgedeckt. Farbflaschen, Pinsel, Mischbehälter und andere Arbeitsutensilien liegen und stehen wild verstreut im Raum. Und das Jeanshemd des Ramersdorfers ist derart farbverschmiert, dass es schon wieder gut aussieht - Andy Warhol lässt grüßen.

Eigentlich ist Lawrenz Zahnarzt von Beruf, aber seine wahre Leidenschaft gilt der Malerei. Schon als Schüler konnte er ein weißes Blatt Papier nur schwer ertragen. Er griff zum Bleistift, porträtierte Menschen oder malte lustige Kobolde.

Sein Talent erkannte während des Zahnmedizinstudiums in Bonn sein damaliger Professor und ließ ihn sein Buch über Zahntechnik illustrieren. Seit einigen Jahren widmet sich der 65-Jährige in seiner Freizeit fast ausschließlich der Karnevalsmalerei. Seine Motive schmücken Orden, Wandverkleidungen und Mottowagen in Karnevalszügen.

Derzeit malt er den Orden für Beuels neue Wäscherprinzessin Lara I. (Mohn) - genauer gesagt: Er überträgt den vom Arbeitskreis Beueler Weiberfastnacht entworfenen Orden auf eine Holzplatte, die in der form des Metallordens ausgesägt worden ist. Dieser 1,30 mal 0,80 Meter große Orden wird während der Proklamation am morgigen Freitag an der Rückwand der Bühne im Brückenforum hängen. "Er muss so groß sein, damit die Zuschauer den Orden auch noch in den hinteren Reihen gut erkennen können", erklärte Uwe Lawrenz.

Seit 2002 produziert der Hobbymaler jährlich zwei dieser Holzorden, weil nämlich am Wagen für den Weiberfastnachtszug auf jeder Seite einer hängen muss. Die kleinere Version aus Metall zählt zu den beliebtesten Sammlerstücken im bönnschen Karneval. Der Stadtbezirk Beuel lässt jährlich nur 400 Orden prägen und verschenkt sie an die Personen, die sich um das rheinische Brauchtum verdient gemacht haben.

"Unseren Orden kann man auch nicht kaufen", erklärte Bezirksbürgermeister Wolfgang Hürter. Den ersten erhält Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch morgen Abend bei der Proklamation von Lara I. vor 1 056 Gästen überreicht. Zur Finanzierung des Weiberkarnevals hat sich der Stadtbezirk etwas Neues einfallen lassen: Da die geladenen Gäste für den Besuch der Proklamationssitzung nichts bezahlen, müssen sie am Eingang das Festabzeichen der Beueler Weiberfastnacht zum Preis von drei Euro kaufen.

"Diese Idee finde ich angesichts der Finanzlage der Stadt sehr gut. Von diesem Geld können die Damenkomitees und der Arbeitskreis so manche Rechnung bezahlen", sagte Hürter.