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Mehr Klaaf, weniger Alaaf

Mehr Klaaf, weniger Alaaf

Kommentar

Steht die Beueler Weiberfastnacht vor dem Aus? Die Antwort ist ein klares Nein. Das Brauchtum auf der Schääl Sick bekommt jetzt die Auswirkungen einer Entwicklung zu spüren, die andere Karnevalsregionen schon seit einigen Jahren plagen: Der etablierte Sitzungskarneval wird vom Siegeszug der Kölsch-Kult-Karnevalsszene überrollt. Siebenstündige Marathonsitzungen mit einer Stunde Pause sind out, knackige Karnevalsfeten hingegen in.

Die Altvorderen in den Reihen der Karnevalsfunktionäre wollen diesen Trend nicht wahr haben. Nur zögerlich werden kleine Korrekturen an den Sitzungsprogrammen vorgenommen. Aber das ist zu wenig. Wer das rheinische Brauchtum auf Dauer sichern und die Jugend für den klassischen Karneval begeistern will, muss den Spagat zwischen Trend und Tradition wagen.

Eine Mischung aus Sitzungskarneval, Kostümball und Steh-Event ist eine Lösung. Die Karnevalsfreunde wollen nicht nur unterhalten werden, sondern sich auch selbst unterhalten. Bestes Beispiel war wieder einmal die Proklamation des Bonner Prinzenpaares.

Nach der Pause knubbelten sich die Gäste bei Kölsch und Live-Musik im Foyer der Beethovenhalle. Also: Ein vierstündiges Sitzungsprogramm reicht völlig aus, dazwischen und danach muss eine gute Musikband zum Tanz aufspielen - ein lockerer Abend mit Klaaf und Alaaf.

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