Närrische Notizen

Wäscher- und LiKüRa-Prinzessin im Beueler Ratssaal - Frauensitzung des "ersten Damenkomitees Beuel-Ost" in Vilich

Beuel. (ca) Waren sie so erschöpft von der Debatte um die Zukunft des Rathauses? Oder hatten sie sich am Wochenende zuvor schon so verausgabt? Der Klatschmarsch beim Einzug von Wäscherprinzessin Sandra I. und LiKüRa-Prinzessin Tatjana I. in den Beueler Ratssaal fiel auffallend schwach aus. Die Bezirksverordneten hatten zwar fast ausnahmslos rasch ihre Gesellschaftskappen aus den Aktenköfferchen heraus geholt, doch wo blieb das donnernde Alaaf?

Die beiden charmanten Tollitätinnen gaben sich dann redlich Mühe, um die müde Truppe auf Trapp zu bringen, was ihnen schließlich selbstredend gelang - vor allem mit der Ankündigung einer Stärkung in Form von Kölsch und belegten Brötchen. Artig bedankten sich die Karnevalisten bei den Mandatsträgern für die Bewilligung der Zuschüsse. Schließlich wissen sie: "Ohne Moos nix los."

Sandra kündigte an, mit ihrer handballgestärkten Rechten alles niederzumachen, was ihr beim Rathaussturm in den Weg stellt, und Tatjana entfiel es angesichts der alaaf-schwachen Fraktionspräsenz, dass sie wohl leichtes Spiel haben würde: "Oder sammeln Sie Ihre Kräfte?"

Die Orden der beiden Lieblichkeiten erhielten schließlich Bezirksverwaltungsstellenleiter Manfred Krahe und sein Stellvertreter Thomas Fricke, denen sie für Ihre Unterstützung dankten. Bezirksvorsteher Wolfgang Hürter, erklärter Karnavalistenlaie, kam noch mal mit einem blauen Auge davon: Er hatte die Tage zuvor erhaltenen Orden der Prinzessinen vergessen. Das kostet normalerweise eine Runde ...

Vilich. (bla) Geballte Frauen-Power war im Haus der Gemeinde in Vilich angesagt. Das "erste Damenkomitee Beuel-Ost" hatte zur Frauensitzung gebeten und ein buntes Programm auf die Beine gestellt. "Weil Karneval dieses Jahr so früh ist, haben wir schon im November mit den Proben begonnen", sagte Vizepräsidentin Antje Brennig, die durch die dreistündige Sitzung führte.

Auf alles und auf jeden machten sich die zehn Damen im Glitzerfrack ihren Reim. Ein gefundenes Fressen lieferte die Niederlage der Fußball-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft 2004. Als taffe Fußballerinnen verkleidet feierten sie mit dem Song "Fußball ist unser Leben" den WM-Titel der deutschen Frauenfußballerinnen und ließen an den Männern kein gutes Haar.

Doch auch das weibliche Geschlecht nahmen die Damen aufs Korn: Beim gemeinsamen Lied "Ich habe mich tausendmal gewogen" teilten die Frauen im XXL-Kostüm ihr Leid mit den Diäten. Bereits zum 25. Mal feierten das Damenkomitee im Saal im Haus der Gemeinde und bereiteten den 120 Gästen einen schönen Nachmittag. "Hier ist immer ein tolle und gemütliche Atmosphäre", sagte Gertrud Brechmann, die seit Jahren mit ihrer Frauen-Clique zur Sitzung kommt. Im Schlepptau war auch die 90-jährige Elisabeth Gröschen, die fleißig mit feierte.