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Beuel: Tollitätenempfang des Schiffer-Vereins Beuel​

Tollitätenempfang des Schiffer-Vereins Beuel : Deshalb war Nepomuk von Karnevalisten umzingelt

Schiffer-Verein Beuel empfängt 200 Gäste und viele Tollitäten am Rheinufer.

Kalter Wind und frostige Temperaturen können Karnevalisten und Schiffer nicht schrecken: Am Samstagmittag strömten mehr als 200 Menschen ans Beueler Rheinufer, um den Tollitätenempfang des Schiffer-Vereins Beuel mitzuerleben. Anlässlich des Jubiläums „200 Jahre Beueler Weiberfastnacht“ hatten Käpt’n Reiner Burgunder und seine Vorstandskollegen erstmals viele gekrönte Häupter zum Nepomuk-Denkmal, dem Wahrzeichen des Schiffer-Vereins, eingeladen – allen voran natürlich Wäscherprinzessin Sabrina I. (Michel).

Spektakel auf der Rheinpromenade

Getreu dem Sessionsmotto „Tradition und Wieverklaaf, 200 Johr en Beuel, Alaaf“ waren viele Vereinsvertreter und Politiker an die Rheinpromenade gekommen, um das Spektakel zu verfolgen. Die Statue des Heiligen Johannes von Nepomuk hat im Laufe der Jahrzehnte schon so manche Fluten erlebt. Eine Flut von Tollitäten solchen Ausmaßes aber noch nie.

Liküra-Prinzessin Isabell I. (Thomas) und das Bonner Prinzenpaar, Cornelius I. (Diehl) und Corinna I. (Dederichs) verfolgten mit ihren „Amtskollegen“, wie Wäscherprinzessin Sabrina I. die „Beueler Seele“, den Verdienstorden des Schiffer-Vereins, verliehen bekam.

Die „Beueler Seele“ wird jedes Jahr drei Persönlichkeiten überreicht, die sich um die Tradition und das Brauchtum mit Humor und Wortwitz oder mit christlich sozialem Hintergrund und in rheinisch katholischer Ausprägung besondere Verdienste erworben haben.

Sessionsorden zum Jubiläum

Vorgestellt wurde auch der neue Orden des Schiffer-Vereins, der die „Beueler Familie“ und das Engagement des Vereins im Zusammenhang mit dem Carillon in der Pfarrkirche St. Josef zum Inhalt hat. Aber auch die Schiffsglocke hat „Pate“ für die Form des Ordens gestanden. Die „Beueler Familie“ ist eine Bronzeskulptur, die der Schiffer-Verein im vergangenen Jahr am Beueler Rheinufer hat errichten lassen und symbolisiert die traditionellen Berufe des rechtsrheinischen Bonn Schiffer, Fischer und Wäscherinnen.

Die Beueler Familie war dann auch Gegenstand eines kleinen Sketchs. Der Käpt’n, seine Frau Maria und sein Enkel Max spielten diese Beueler Familie und erinnerten in ihrem Spiel an den Stitze Män, einem Beueler Original, dargestellt durch die ehemalige Stadtverordnete Monika Krämer-Breuer.

Anders als es der Name vermuten lässt, war der Stitze Män eine Frau, die sich im Leben wie ein Mann behauptet, bis ins hohe Alter furchtlos jeden Kampf aufgenommen hat und dabei stets Sieger geblieben ist. Der Name dieses Originals geht darauf zurück, dass sie ihrem Vater den verstorbenen Sohn ersetzen und ihn so vor Kummer bewahren wollte. So blieb sie auch über den Tod des Vaters hinaus der Stitze Män.

Bevor jedoch die neuen Orden in Empfang genommen werden dürften, mussten die Tollitäten noch am legendären Schiffermast „arbeiten“: Sie mussten die Karnevalsfahne und ein überdimensionales Wäschestück am Schiffermast hochziehen.