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Beueler Mädchen wird Kinderbonna

Beueler Mädchen wird Kinderbonna

Jennifer I. (Haunhorst) freut sich darauf, die jecke Bonner Jugend regieren zu dürfen

Neu-Vilich. Schwerkraft scheint für Jennifer Haunhorst (9) nur ein leidiges Naturphänomen zu sein. Munter springt das blonde Mädchen auf und ab, schwingt die Beine in die Luft und landet mit einem gekonnten Hüpfer wieder auf dem Boden. Viel Zeit zum Gardetanz im Kadettenkorps der Bonner Ehrengarde wird der jungen Dame in den nächsten Monaten indes nicht bleiben, wartet doch mit dem Anfang der neuen Karnevalssession ein neuer anstrengender Job auf sie.

Am Samstag, 10. Januar 2009, wird das Beueler Mädchen quasi als rechtsrheinische Botschafterin zur neuen Kinderbonna proklamiert. An der Seite von Prinz Alexander I. (Reintgen) wird sie dann bis zum Aschermittwoch, 25. Februar 2009, die närrische Bonner Jugend regieren.

"Ich freue mich wahnsinnig darauf, Kinderbonna zu werden", gesteht das quirlige Mädchen und lächelt verschmitzt. Klar sei sie schon ein bisschen aufgeregt, aber als ehemalige Pagin der scheidenden Kinderbonna Linda I. (Kerp), wisse sie immerhin, was auf sie in den tollen Tagen der Session zukommen wird.

"Ich wollte schon immer Prinzessin werden", gesteht Jennifer. Sie fühle sich durch ihre Paginnenzeit gut auf den kommenden Veranstaltungsmarathon vorbereitet. "Es werden sicher so ungefähr 150 Termine auf uns zukommen. Schon als Pagin hatte ich einen Riesenspaß, ich kann es kaum abwarten, bis es wirklich losgeht", sagt sie.

Seit drei Jahren tanzt die Schülerin der Marktschule im Kadettencorps der Ehrengarde. Wie sie als rechtsrheinisches Mädchen in einem linksrheinischen Karnevalsverein gelandet ist? "Ganz einfach, mein Vater ist seit 1966 schon ehrenamtlicher Helfer beim Biwak der Ehrengarde. Mit dem richtigen jecken Treiben hat er zwar nicht so viel am Hut, er schminkt sich nicht so gerne, und Verkleiden ist auch nicht ganz sein Ding, aber er hilft sehr viel", schwärmt die Tochter, die außerdem eine begeisterte Reiterin und Balletttänzerin ist.

Mutter Regina Haunhorst blickt gelassen dem Trubel der nächsten Monate entgegen. "Jennifer hat all ihre Überredungskünste genutzt, wirklich angetan war ich erst nicht, aber es ist halt ihr großer Traum", merkt sie schmunzelnd an.

Selber bezeichnet sich die Mutter der angehenden Kinderbonna schon als jeck, sich durchringen in einem Verein einzutreten, konnte sie sich bisher aber nicht. "Jetzt bin ich ja auch erst mal als Begleitung im Einsatz", entschuldigt sie sich mit einem charmanten Zwinkern. Zwar werde das Kinderprinzenpaar stets vom Kadettenführer begleitet, meist sei aber auch immer ein Elternteil mit von der Partie.

Am meisten freut sich die designierte Kinderbonna auf den Höhepunkt ihrer Regentschaft am Rosenmontagszug. "Das wird super!", ist sie sich sicher. Ebenfalls überzeugt ist sie, dass das Tollitätendasein mit ihrer Amtszeit kein Ende nimmt. "Ich kann mir gut vorstellen, irgendwann mal als Erwachsene wieder Prinzessin zu sein", verspricht sie und lächelt bezaubernd. Man glaubt es ihr gerne.