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Drei "Spülnixen" vermeiden große Müllberge

Drei "Spülnixen" vermeiden große Müllberge

110 Menschen helfen der Bonner Ehrengarde bei ihrem Biwak auf dem Marktplatz

Bonn. (sas) Ohne sie wäre das Biwak der Ehrengarde nicht denkbar: "Meine Spülnixen" nennt Feldadjutant Thomas Ringen (51) jene drei Damen, die am Tag der Rathaus-Erstürmung die Teller abwaschen.

Vera Dauben (61), Gisela Mader (60) und Brigitte Schmitz (53) befreiten am Sonntag am Spülmobil mehr als 1 000 Teller von Essensresten. "Weil wir nicht mit Einweggeschirr arbeiten, produzieren wir auch keine Müllberge", sagt Ringen.

Und seinen "Drei Damen vom Spül" macht die Arbeit Spaß. "Wir sind ein eingespieltes Team", sagt Vera Dauben. "Jede weiß genau, was sie zu tun hat." Sie seien die Letzten, die das Biwak am Abend verlassen, sagt Gisela Mader. "Wir sind hier die fleißigsten Bienchen auf dem Markt."

Für Organisator Ringen sind die Spülnixen ein gutes Beispiel dafür, was insgesamt 110 Menschen an diesem Tag ehrenamtlich leisten. Das zwölfköpfige "A-Team" habe am Samstagabend die kleine Budenstadt mit Bühne und Technik in Windeseile auf dem Marktplatz aufgebaut.

Ohne diese Helfer ginge auch nichts, sagt Ringen, der seinen Job seit vier Jahren für die Ehrengarde macht. Zu den Dienstältesten gehört Feuerzangenbowle-Koch Mario Haunhorst, Vater der Kinderbonna Jennifer I. 250 Liter von dem Gebräu hat er Sonntagnachmittag ansetzen lassen, damit sich die Jecken die Nasen wärmen können.

Jeder Zuckerhut, der in dem Zaubertrank der Ehrengarde versank, wog vor Gebrauch 15 Kilogramm. Um ein Biwak für einen Marktplatz voller hungriger Narren vorzubereiten, braucht es offenbar viel Bowle, Bier, Sekt - und auch Fleisch.

600 Steaks und mehr als 1 000 Siede- und Bratwürstchen etwa hat Ringen gezählt. Wer das nicht mochte, konnte am Sonntag auch dicke Bohnen mit Speck, Gulasch, Erbsensuppe oder süßes Backwerk verzehren.

Obwohl es nieselte, hatte auch Sibylle Schmitz viel Spaß bei der Arbeit im Feuerzangenbowle-Stand. "Ich finde das hier einfach nur super." Die "Honigsmöhne" half der Ehrengarde freiwillig beim Verkauf und feuerte später ihre Vereinskollegin Miriam I. beim Rathaussturm an.