Närrische Notizen

Poppelsdorf feiert mit Karnevalisten aus der Region - Auch das Kinderfest hat schon Tradition -Dransdorfer Knauf erhält Endenicher Kappesorden

Poppelsdorf. (bot) Was braucht man Kräfte aus Köln, wenn es viele gute Akteure auch in Bonn gibt? Diese Frage stellte Schultheiß Willi Baukhage am Samstag bei der Sitzung der KG Närrische Germanen.

So traten im Pfarrsaal von Sankt Sebastian vor allem Karnevalisten aus der Region auf, allen voran Urgestein Willi Armbröster als Hinterbänkler. Sein Motto: "Von der Wiege bis zur Bahre - das sind die schönsten Lebensjahre."

Harry & Chris begeisterten mit ihrer Musikshow samt Saxofon, Dudelsack, Akkordeon und Trompete. Die Jüngsten der KG Teddybären tanzten sich zu "It's raining men" in die Herzen des Publikums, so wie später auch die Tänzerinnen von Rot-Weiß Villip.

Neben Stammgästen wie de Huusmester vom Bundestag schoss vor allem Feuerwehrmann Kresse mit staubtrockenem Humor den Vogel ab: "Was schenkst du deiner Frau zu Weihnachten? - Einen Mantel und 'ne Kette. - So viel? - Ist doch beides fürs Fahrrad."

Prinz und Bonna kamen nicht nur zur Sitzung, sondern auch Sonntag zum Erbsensuppenessen: die richtige Stärkung für den Rathaussturm.

Endenich. (sfr) "Für seine Verdienste um das Rheinische Brauchtum und den Bönnsche Karneval" verlieh Norbert Kolzem, Vorsitzender der KG Narrenzunft, im Haus der Springmaus den 26. Kappesorden. Einmal im Jahr vergeben, ist der Orden als Zeichen der Anerkennung von sozialem und politischem Engagement ein begehrtes Objekt auch außerhalb des Viertels.

Als langjähriger und ehemaliger Vorsitzender der Großen Dransdorfer Karnevalsgesellschaft machte sich Werner Knauf im Bönnsche Narrengeschehen längst einen Namen. Dass er nun nach Joseph Strunk als zweiter Dransdorfer den Orden tragen darf, ist für ihn eine "große Ehre".

Bescheiden und durchaus selbstironisch berichtete Knauf, er habe die besten Kontakte in den gesamten Endenicher Ortsausschuss, und könne sich daher vorstellen, woher die Nominierung komme.

Er lobte die Endenicher für ihre Ehrlichkeit und reimte schließlich "Endenicher Jecken überall - bereichern den Bönnsche Karneval". Wie üblich hielt der abgelöste Ordenträger die Laudatio auf den Nachfolger.

Vorgänger Hans Peter Berg nahm mit rheinischer Zunge und in feinster Büttenmanier die zehn Gebote aufs Korn. Dann lobte der Pfarrer im Hirtenkostüm Knaufs herausragendes Engagement: "Er hätt vill Jeld für de Fostelovend zesamme jesökt." Unter Knauf sei die Dransdorfer KG zur größten in ganz Bonn geworden.

Endenich. (sfr) Nicht nur in diesem Jahr feiern Karl und Robin Gehlen, Opa und Enkel, gemeinsam Karneval. Vor etwa 15 Jahren hat der Großvater des Zwölfjährigen den Kinderkarneval des Stadtviertels gemeinsam mit dem Bönnschen "Sonnenkönig" Frank Asbeck aus den "Kinderschuhen" gehoben.

Im Ballsaal des Fiddler's angefangen, reicht der Platz schon seit mehreren Jahren nicht mehr. Am Freitag feierten die kleinen Narren deshalb zum wiederholten Mal in der Joseph-Strunck-Halle.

Zu freiem Eintritt kamen mehr als 150 Kinder mit ihren Eltern und erfreuten sich am karnevalistischen Programm. So traten sämtliche Kindertanzgruppen befreundeter Vereine auf: Angefangen bei der KG Rot-Schwarz Endenich, über die KG Narrenzunft, bis zur Alpenrose Witterschlick und LiKüRa kamen sie alle vorbei.

Für "Kamelle satt" sorgten schließlich die einkehrenden Kindertollitäten. Das Kinderkadettencorps der Stadtsoldaten begleitete sein Kinderprinzenpaar. Natürlich durfte das Kinderdreigestirn der großen Dransdorfer KG nicht fehlen.

Enkel Robin Gehlen freute sich besonders: "Ich bin stolz auf meinen Opa und freue mich, dass er so viel macht, auch für andere Kinder."