Närrische Notizen

Wiesse Müüs tanzen bei Mädchensitzung auf den Stühlen - Gottesdienst in rheinischer Mundart ohne Monsignore - Letzte Lose vor der Autobahn

Bonn-Mitte. (kkt) "Hä wör jähne mit dabei jewäse", entschuldigte Antje Kenntner am Samstag den wegen Krankheit fehlenden Stadtdechanten Monsignore Wilfried Schumacher. Und so führte die Prädikantin der Evangelischen Kirche Bonner und andere Jecken in der Münster-Basilika allein durch den mittlerweile 17. Gottesdienst in rheinischer Mundart.

Schon beim Orgelvorspiel von Thomas Boketta schlichen sich Melodiebögen von Liedern wie "Wenn et Trömmelche jeht" ein, die jedoch keineswegs weniger feierlich klangen. "Vatte onse im Himmel, ding Name soll emme hellich blieve...", beteten Prinz Ralf I. und Bonna Miriam I. gemeinsam mit den Tollitäten aus Beuel und Bad Godesberg, den närrischen Herrschern aus den Stadtteilen und den vielen Mitgliedsvereinen des Festausschusses Bonner Karneval.

Beuel. (fhg) Dass man auch auf Stühlen prima tanzen kann, bewiesen am Sonntag die Besucherinnen der Mädchensitzung der Wiesse Müüs im Brückenforum. Bereits bei der Eröffnung durch das "Torrer Schnäuzerballett" hielt es keinen auf dem Sitzmöbel. Stattdessen feuerten sie das Männerballett lieber aus voller Kehle an. "Mädels, seid Ihr von Sinnen", rief der erste Tänzer, "Mr. Boombastik" Markus Schwarz, in die Menge.

"Jaaaaa", antworteten die jecken Wiever, die es offensichtlich genossen, mal ganz unter sich zu sein. "Männer werden rausgeschmissen", bestätigte Roman Wagner, Vorsitzender der Wiesse Müüs. Schließlich hätten bei der Herrensitzung, die am Vortag im Brückenforum stattfand, auch keine Frauen teilnehmen dürfen.

Als wilde Punks verkleidet oder im schrägen ABBA-Kostüm sangen die Frauen mit den Funky Marys den Karnevalshit "Mädsche vom Ring" und bejubelten die Akrobatik der Kölner Rheinveilchen. Neben Blom un Blömcher sowie Wicki Junggeburth konnten die Moderatorinnen und Ex-Bonnas Annelie Friedrich und Roswita Hausmann De Höhner und die Paveier ansagen. Natürlich durfte da auch Bonna Miriam I. (Schmitz) nicht fehlen. Ihr Ornat hatte sie allerdings zu Hause gelassen.

Bonn-Mitte. (kkt) "Die letzten Lose vor der Autobahn", rufen Marlies Mülkens und Margot Klein den Passanten in der Bonner City gut gelaunt zu. Seit einer Woche steht die Losbude des Festausschusses Bonner Karneval in den Kaufhofarkaden. Unter dem Motto "Mir donn jet für de Zoch" verkaufen die Karnevalisten dort bis zum 21. Februar täglich von 11 bis 19 Uhr Lose für die große Benefiz-Tombola zu Gunsten des Rosenmontagszugs in Bonn.

"Auch wir leben nicht nur von Luft und Liebe. Der ganze Frohsinn muss ja finanziert werden", sagte Prinz Ralf I. am Samstag, als er die Losbude gemeinsam mit Bonna Miriam I. offiziell eröffnete. 2,50 Euro kostet ein Los, und neben einem Flug für zwei Personen innerhalb Europas gibt es viele weitere tolle Preise zu gewinnen.