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Tutanchamun, Merkel und ein Riesenklo

Tutanchamun, Merkel und ein Riesenklo

Festausschuss stellt Motive für die Mottowagen des Rosenmontagszugs vor - Themen von "Bonner Loch" bis Harz IV werden aufs Korn genommen - Erstmals kein Ideenwettbewerb

Bonn. Mit Anspielungen auf die große Politik, aber auch auf Bonner Befindlichkeiten, werden beim Rosenmontagszug sechs Mottowagen an den Start gehen. Der Festausschuss stellte die endgültigen Wagenentwürfe jetzt vor. Wenn es um Bonner Themen geht, darf das "Bonner Loch" nicht fehlen. Auf einem Mottowagen wird es als überdimensionales Klosett dargestellt, um das herum die Ratsmitglieder versammelt sind - ziemlich ratlos. Einen eigenen Wagen bekommt auch der derzeit wohl berühmteste Gast der Stadt: Tutanchamun fährt überlebensgroß mit. In Abwandlung des Sessionsmottos heißt es auf seinem Wagen: "Ein echter Bönnscher sicher net, der Pharao fährt trotzdem met."

Als eindeutig "echte Bonner" werden hingegen die Bundesbeamten dargestellt, die es an die Spree verschlagen hat. Ein janusköpfiger Vertreter schaut mit einem Augenpaar ziemlich düster auf das Brandenburger Tor, während das zweite Gesicht fröhlich das Bonner Rathaus ins Auge fast. Auch die Bonner Oper ist diesmal dabei, wobei nicht ganz klar wird, wer da eigentlich zu Ehren kommt: das Schauspielhaus oder der Betreiber des türkischen Restaurants Opera, der mit seiner Bar in der Oper derzeit das Bonner Nachtleben aufmischt.

Was die Bundespolitik angeht, verbreitet der Festausschuss Optimismus: "Har(t)z" stellt er zwar als "dicken Brocken" dar, erinnert aber gleichzeitig daran, dass "wir schon ganz andere Berge bestiegen" haben. Mit "Angelas Männer-Verschleiß" ist auch die Opposition dabei. Während die große Vorsitzende sich darüber wundert, dass "schon wieder einer weg ist", machen sich Merz, Schäuble und Seehofer aus dem Staub.

Wegen des mangelnden Interesses hat der Festausschuss diesmal auf einen Ideenwettbewerb verzichtet und die Themen selbst entwickelt. Erstmals werden die Mottowagen auch mit einer Plattform ausgestattet sein, von der aus die jecke Besatzung Kamelle werfen wird, kündigte Ausschuss-Präsident Horst Bachmann an. Er hofft, dass die teuer und aufwendig gestalteten Wagen so mehr beachtet werden.