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Warme Getränke und alte Orden locken die Narren an

Warme Getränke und alte Orden locken die Narren an

Das Biwak der Ehrengarde versorgt die Bonner auf dem Marktplatz mit deftiger Kost - Neue Pagodenzelte der Stadtsoldaten

Bonn. (hol) Feuerzangenbowle, Glühwein und Suppe standen gestern beim Biwak der Ehrengarde hoch im Kurs. Es gab zwar Verwegene, die auch zum Kölschglas griffen, aber die waren eindeutig in der Minderheit.

Kommandant Walter Hirschmann und seine rund 100 Helfer bedauerten es zwar, dass wegen der schlechten Witterung nur wenige Gäste kamen. Aber die, die vorbeischauten, konnten sich im Feldlager des Vaterstädtischen Vereins nach Herzenslust stärken. Chefkoch Michael Haunhorst hatte Deftiges eingekauft und zubereitet: Gulasch, Grünkohl, Reibekuchen, Erbsensuppe und Bratkartoffeln.

Umlagert war die Feuerzangenbowle: In drei Kesseln warteten 300 Liter der süffigen Flüssigkeit auf die durchgefrorenen Konsumenten. Seit 1965 baut die Ehrengarde ihr Biwak auf, um den Rathaussturm optisch und mental zu stärken. Am Karnevalssonntag herrscht sozusagen Belagerungszustand auf dem Marktplatz.

Konrad Schmitz, Mitglied des Generalstabes, erinnerte sich: "In den Anfangsjahren kamen bis zu 40 000 Menschen zum Biwak. Damals gab es noch nicht so viele Konkurrenzveranstaltungen." Umlagert war aber der Stand mit historischen Orden. Eine besondere Rarität war der Prinzenorden des Festausschusses Bonner Karneval von 1952. Für ihn musste mindestens ein Liebhaberpreis von 30 Euro gezahlt werden.

Die alten Orden waren von Mitgliedern der Ehrengarde zum Verkauf gestiftet. Neu auf dem Marktplatz waren die drei Pagodenzelte der Stadtsoldaten. "Die haben wir angeschafft, damit sich unsere Aktiven und Gäste wärmen können. Wir machen damit der Ehrengarde keine Konkurrenz, weil wir keinen öffentlichen Verkauf durchführen", erklärte Stadtsoldaten-Kommandant Ralf Wolanski.

Dass die Zelte bei ihrem ersten Einsatz gleich so gefragt waren, ist natürlich den Minustemperaturen geschuldet. Auch Stadtsoldaten-Hüne Bibo Mayr wärmte sich im blau-rot-weißen Zelt auf. Der Standartenträger mit seinem Gardemaß von 2,22 Meter hat in den Pagodenzelten genug Kopffreiheit.