Die beste Currywurst für die Bonna
Das ist ja schon ein bisschen gemein: Da lädt die Duisdorfer Rathausbelegschaft zu einem Karnevalempfang ein und handelt sich auch noch Schelte ein.
Duisdorf. Das ist ja schon ein bisschen gemein: Da lädt die Duisdorfer Rathausbelegschaft zu einem Karnevalempfang ein und handelt sich auch noch Schelte ein.
"Für eine Behörde herrscht hier eine wundervolle Stimmung", sagte die Dransdorfer Prinzessin Michaela I. am Dienstagabend - da ging schon so manches Raunen durch den bunt geschmückten Sitzungssaal. Und es sollte nicht der letzte Witz über angeblich eher dröge und langsame Beamte gewesen sein.
Der Amtsschimmel nahm sich aber auch selbst auf die Schippe, etwa Bezirksverwaltungsstellenleiter Wolfgang Esser, der sich als Bürohengst verkleidet hatte und zwei Stempel auf den Schultern trug. Bezirksvorsteher Gerhard Lorth kam zwar in Frack und Zylinder (mit blau glänzenden Schuppen), hatte aber eigentlich nicht viel zu sagen.
Schon zur Eröffnung hielt er vor den 150 Gästen die kürzeste Rede seiner Amtszeit, sagte einfach: "Es geht los". Danach übergab er das Mikro an Willi Baukhage, der Lorth zu seinem Assistenten degradierte - natürlich nur zum Spaß.
"Och met wennich Moos es bei uns vell loss", lautete das Motto. Recht hatten die Beamten, das Programm konnte sich sehen lassen. Das Damenkomitee (DK) Goldige Herzen tanzte als Afrikanerinnen zu "Sansibar" und bei Sandra Klemmer und Michaela Ebert vom DK Blau-Weiß Duisdorf spannte die eine der anderen den Mann aus.
Besonders kräftigen und verdienten Applaus bekam die Kindergarde der KG Narrenzunft Endenich. In ihren blau-gelben Gardekostümchen tanzten die Kleinen zu "De Mama kritt schon wieder e Kind". Atemberaubend, wie die elfjährige Cora Gassen beim Solotanz in den Spagat sprang.
Die Dransdorfer Tollitäten mit Olaf I. an der Spitze waren zum ersten Mal beim Empfang und setzten auf die Bruderschaft zum Hardtberg. Redegewandt zeigte sich das Lessenicher Kinderprinzenpaar Christoph I. und Melanie I.
Der Empfang fand zu Ehren von Klaus III. und Judith I. statt. Als gebürtige Duisdorferin verlangte die Bonna die sofortige Übergabe des Rathausschlüssels. Als Lorth der jetzigen Beuelerin dann noch eine Einreiseerlaubnis überreichen wollte, fragte sie schlagfertig: "Ich bin hier geboren. Da brauche ich so etwas?"
Eine Überraschung servierte Ortsfestausschussvorsitzender Hans Berg: eine Currywurst mit Fritten aus der Rochusstraße. "Das ist die beste in Bonn", schwärmte die Bonna und verputzte sie später im Prinzenbus.
