1. Narren-News
  2. Königswinter

Selbst den Elferrat hält es nicht auf den Sitzen

Selbst den Elferrat hält es nicht auf den Sitzen

Bei der Veranstaltung der Kanevalsgesellschaft "Spitz pass op" in Eudenbach greifen die Kappenträger selber zu den Instrumenten - "Akis" Stimme kommt aus dem Bauch

Eudenbach. Wenn das "Wilde Dutzend" akrobatische Tänze vollführt und Schutzmann Schlendrian den Sitzungspräsidenten Ingo Alda aufs Korn nimmt, dann hat in Eudenbach der Karnevalsbazillus zugeschlagen.

Die Karnevalsgesellschaft "Spitz pass op" hatte zur Audienz mit ihren Oberhauer Tollitäten Prinz Ferdi II. und Prinzessin Waltraud I. in die Mehrzweckhalle eingeladen. Dem Aufruf zur Punksitzung kam das närrische Volk dann auch gerne nach.

Piraten, Clowns & Co. hatten mit stehenden Ovationen den Elferrat und das Prinzenpaar empfangen. Unter der Leitung von Stefan Winterscheid spielte der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Eudenbach mit großem Tamtam auf und sorgte gleich zu Beginn der vierstündigen Narretei für eine tolle Stimmung im bunt geschmückten Saal.

Mit Sambaklängen lockten sie sogar den Elferrat von seinem Podium herunter. Die gut gelaunten Oberhauer Kappenträger ließen sich nicht lumpen und griffen selbst zu den Instrumenten. Selbst Löschgruppenführer Leo Meis schlug ordentlich auf die Pauke, als Ferdi II., Waltraud I. sowie die jungen Majestäten Tobias I. "von Musik und Gesang" und Julia I. "von Tanz und Ton" eine kesse Sohle auf das Parkett legten.

Mit großem Applaus wurde die Tanzgarde des TuS Eudenbach für die tollen Hebefiguren belohnt, bevor Schutzmann Schlendrian (Rainer Roos) die Lachmuskeln strapazierte und dabei auch die Oberpleiser nicht verschonte.

"Zwei Füchse - aus Eudenbach und Oberpleis - sitzen in der Falle", erzählte er von dem Lösungsvorschlag des Eudenbacher Fuchses, sich das Bein abzubeißen. "Jetzt hab ich mir schon drei Beine abgebissen und hänge immer noch in der Falle", ließ der Büttenredner den jammernden Oberpleiser Fuchs sprechen. Großes Gelächter war ihm da sicher.

Die "drei Colonias" waren ebenfalls um Wortwitz nicht verlegen. Nach einigen Schunkelliedern parodierten sie Vladimir Klitschko als "roten Spargel von Odessa", erteilten den Oberhauern Russischunterricht und rissen das Publikum mit einem Potpourri kölscher "Liedscher" von den Stühlen.

Der absolute Renner unter den Büttenvorträgen war Fred van Halen, der mit seinem spitzfindigen Freund "Aki" so manches Anekdötchen zum Besten gab. Bei seinem Auftritt erwies er sich als erstklassiger Bauchredner. "Wenn Fred van Halen vor mir auf der Bühne steht, ist das schon schwierig", meinte Feuerwehrmann Kresse.

Dennoch glänzte der skaterfahrende Feuerwehrmann mit dem Löschschlauch in der Hand und gewann die Sympathien des närrischen Volkes wie im Fluge. Dann kündigte Ingo Alda das "Wilde Dutzend" an: "Wir haben heute Abend viele Profis in der Bütt. Da ist es einfach super, dass unsere einheimische Gruppe hier locker mithalten kann".

Die zehn Eudenbacherinnen überzeugten durch fantasievolle Kostüme und ihr tänzerisches Können. Und als sie eine Zugabe präsentierten, standen die Narren auf den Sitzbänken und waren außer Rand und Band. "Habt ihr noch Energien frei?", fragten die "Kölschen Biester" anschließend.

Nachdem die Narren die Frage lautstark bejahten, versetzte die TuS-Tanzgarde im rot-schwarzen Glitzer sie kurzerhand ins Pariser "Moulin Rouge". Stimmungskanone Bruce Kapusta sorgte anschließend für das große Finale der Prunksitzung.