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Tausende junge Jecke feiern auf dem Siegburger Markt

Tausende junge Jecke feiern auf dem Siegburger Markt

Schüler strömen zur Weiberfastnachtsparty - Rettungskräfte und Polizei haben alle Hände voll zu tun

Siegburg. Friedemann Geisler hat als Präventionsexperte der Polizei schon viele Veranstaltungen mit Jugendlichen moderiert. Aber kaum eine dürfte er so genossen haben wie die Weiberfastnachtsparty auf dem Siegburger Markt.

Als Stimmungskanone heizte Geisler tausenden feiernden Jungjecken zu Ohrwürmern wie das "Rote Pferd" mächtig ein. Die Veranstalter gingen von rund 4 000 Teilnehmern aus - rund 1 000 mehr als im vergangenen Jahr. Was den Polizisten besonders freute: So weit sein Auge reichte, ging es friedlich und fröhlich zu.

Dabei hatte Geisler aber nicht alles im Blick: Vor allem rund um den Markt mussten Retter und Polizei verstärkt eingreifen. Kaum ein Durchkommen war mehr gegen 15 Uhr auf dem Oberen Markt in Siegburg. Ob Polizist oder Clown, ob Vogelscheuche oder Riesenbaby: Die Jugendlichen hatte sich zu einem einzigen Jeckenmeer vereinigt und ließen es bei trockener Kaltwetterlage mit vereinzeltem Sonnenschein richtig krachen.

So, wie Schüler Patrick Katzer (17), der mit Freunden des Gymnasiums Alleestraße abfeierte: "Coole Party", befand der Gymnasiast. Die Eingangskontrollen haben ihn dabei nicht gestört: "Wir kriegen hier alles rein was wir wollen." Max Markgraf gab ihm Recht: "Wenn man nicht so besoffen bei den Eingangskontrollen ist, ist das überhaupt kein Problem." Kniff der Schüler: Der Kleine Feigling versteckt im Strumpf.

"So etwas können wir auch gar nicht verhindert", so Stadtsprecher Wolfgang Hohn. Primär habe es die Einlasskontrollen am Marktzugang, die es zum zweiten Mal gab, auch auf Glasflaschen abgesehen. "Es galt absolutes Glasverbot auf dem Markt", so Hohn. "Dieses Konzept ist voll aufgegangen." Vergleichsweise wenige Scherben auf dem Markt belegen das. Die Sanitäter hatten keine Scherbenverletzten zu verzeichnen.

Ebenso wurde das Alter der Jugendlichen beim Einlass kontrolliert. Auch Stichwaffen und Reizgas nahmen die Security-Mitarbeiter den Partygästen ab. Insgesamt zeigten Ordnungsamt und Security-Dienst mit 45 Mitarbeitern Flagge auf dem Markt. Und jede Hand wurde gebraucht. Denn möglicherweise auch wegen der gestiegenen Teilnehmerzahl hatten die Ordnungskräfte "reichlich mehr zu tun als 2008": 35 Einsätze zählte Frank Bittner, Einsatzleiter von 32 Polizisten und einem Hund.

Sechs Personen mussten in Gewahrsam genommen werden. Vor allem fiel auf, dass sich das Geschehen in Bereiche um den Markt herum verlagerte. Die Erfahrung machte auch Gerd Röhrig, DRK-Einsatzleiter. So groß war die Zahl der Notfälle, dass Röhrig noch Kräfte nachordern musste. So waren zuletzt 92 Retter vor Ort. Rund 60 Betrunkene mussten im Zeltlazarett ausgenüchtert werden, darunter waren zehn Jugendliche.

Elf Mal musste der Rettungswagen ausrücken. Polizei, Ordnungs- und Jugendamt zeigten sich zufrieden mit dem Verlauf der Party.

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