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Drei Tenöre singen für die Abenteurer

Drei Tenöre singen für die Abenteurer

Die Augustiner Dezernenten versuchen sich als Schnulzenfuzzis - Jecke Wiever stürmen die Bundespolizei

Sankt Augustin. Wer glaubt, Beamte sind flexibel wie eine Eisenbahnschiene, der sah sich am Donnerstag getäuscht. Nicht nur, dass die geballte Mitarbeiterschar der Sankt Augustiner Verwaltung alle Register gezogen hatte, um eine fulminante Sitzung auf die Beine zu stellen. Nein! Auch die technischen Probleme lösten Elferrat und Narrenvolk ganz locker: mit guter Laune und viel Humor im pulsierenden Jeckenblut.

Alle Abenteurer der Welt gingen Donnerstag im Ratssaal ein und aus. FDP-Fraktionsvorsitzende Stefanie Jung war gerade aus dem afrikanischen Urwald angereist, und Bürgermeister Klaus Schumachers Zeitreise als Dschingis Khan endete auf der Bühne als einer von drei Tenören.

Gänsehaut-Performance mit den zwei Kollegen und Dezernenten Marcus Lübken und Rainer Gleß, die zunächst als Furcht einflößende Piraten angeschippert waren, dann aber als Schnulzenfuzzis in die Pumphose schlüpften, den alten Schlager "Aber dich gibt es nur ein Mal für mich" coverten und dabei traurig von oben in die vom Bauch gezogene Hose blickten.

Da blieb auch bei "Napoleon" und SPD-Bürgermeisterkandidat Marc Knülle und Grünen-Wikinger Martin Metz kein Auge trocken. Zuvor hatte der Piratenchor aus dem Ärztehaus mit Stimmungsliedern und fetziger Choreografie den rappelvollen Saal mächtig in Wallung gebracht. "Dries op de Driss" sangen sie auf das Neue Kommunale Finanzmanagement NKF.

Als dann das Prinzenpaar, Augustina Andrea I. und Prinz Thomas I., mit der Prinzengarde einmarschierte, gab es für die knatschverdötschten Verwaltungsnarren kein Halten mehr.

Die Augustiner Tollitäten waren schon früh aufgestanden und unterstützten die Weiber beim Sturm auf die Kaserne der Bundespolizei. Klar, dass Prinz Thomas ein gefragter Helfer war. Ist er doch selber Bundespolizist

Punkt neun Uhr fuhr der Prinz mit seiner Lieblichkeit und Gefolge vor, um sich den Bundespolizei-Wievern unter dem Kommando von Obermöhn Tanja anzuschließen und die Regentschaft über die Behörde zu übernehmen. Sie hatten die Rechnung allerdings ohne den Wirt gemacht.

Angeführt von Bundespolizeichef und "Prinzessin" Jürgen Bischof wehrten sich zahlreiche grün gewandete Froschkönige lange gegen die geballte Macht der Jecken. Gar mit einem Laubsauger versuchten sie, die Mädcher an sich zu ziehen. Vergeblich: Doch die Wiever ließen nicht locker und bekamen den Schlüssel, freilich nicht umsonst. Die goldene Kugel forderte Bischof ein, ehe er die Kapitulationsurkunde unterschrieb.

Zwar hatten ab da die Weiber das Sagen an diesem närrischen Tag. Gleichwohl feierten Männlein und Weiblein gemeinsam im Wirtschaftsgebäude mit einem tollen Programm. Die Ehrengarde aus Hangelar zog ein. Die Bonner Gruppe KBE, die Mondorfer Rheinperlen, Jot Drop und die Showtanzgruppe Dancefire brachten den Saal zum Kochen. Dem Motto "Märchenhafte Bundespolizei" blieb Märchenerzähler Walter Giebel treu, und das Bundespolizei-Männerballett, die Tanzbienen, rissen die Jecken von den Stühlen.