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Maskierte Häuptlinge feiern im Kreishaus

Maskierte Häuptlinge feiern im Kreishaus

78 Tollitäten und 550 Karnevalisten kommen zum großen Prinzenempfang nach Siegburg

Rhein-Sieg-Kreis. Jecker Rhein-Sieg-Kreis, raderdolle Verwaltungsspitze: Am Mittwoch hat König Karneval mit geballtem Frohsinn den Alltag aus dem Kreishaus vertrieben. Unter dem Motto "Nä, wat sin mer schön!" begrüßten Landrat Frithjof Kühn und Kreisdirektorin Annerose Heinze rund 78 Tollitäten samt Gefolge.

Dazu viele Häuptlinge aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Medien, Kirche und Kultur. Zusammen feierten wohl 550 Karnevalisten beim größten Prinzenempfang des Rheinlandes. Schon bevor Heinz-Josef Nüchel das Programm auf der Hauptbühne im Kreissaal startete, bildete sich eine endlose Schlange auf der Treppe zum Foyer. Conferencier Hein Mück stellte die Tollitäten von beiderseits des Rheins vor. Kreisdirektorin Heinze, die erstmals in dieser Funktion den Keramikorden des Kreises verleihen durfte, war ganz aus dem Häuschen: "Es macht einfach Spaß" meinte sie.

Hauptthema auf den Fluren unter den Politikern: Der geänderte Kommunalwahltermin. Vorab-Wahlkampfhilfe erhielt Landrat Kühn schon mal von der Jungen Union, die warben unter dem Leitwort "Kühn-Junkturpaket III" für eine dritte Amtszeit des Kaldauers, der zurzeit seinen Umzug nach Hangelar vorbereitet. Seine Pressesprecher gingen derweil als "Kreispapparazzi" und spionierten sogar unterm Kochtopf.

Darin rührte Gertrud Böer vom Personalamt - gewissermaßen als Leiharbeiterin - mit dem großen Löffel in der Erbsensuppe. 300 Liter standen bereit. Der Personalrat um Klaus Fröhling kam in Sträflingskluft und proklamierte "Lebenslänglich Kreisverwaltung - 40 Johr hammer ad". Größter Hingucker war an diesem Tag "Miss Rhein-Sieg-Kreis", alias Ursula Kiwit, Gattin von Ex-Oberkreisdirektor Walter Kiwit. Sie hatte sich mit schmucker Schärpe herausgeputzt. CDU und SPD hatten ihre Fraktionsräume geöffnet.

Bei der Union hielt "Karnevalsfraktionspräsident" Sebastian Schuster Hof, während sich Fraktionschef Dieter Heuel (Westfalen) - bis zur Unkenntlichkeit mit einer bunten Fliege verkleidet - bescheiden im Hintergrund hielt. Ehrenlandrat Franz Möller nutzte die vertrauten Räume zur kurzen Verschnaufpause. Mettbrötchen gab es bei den Genossen, und natürlich den fraktionseigenen Schoko-Orden für den Direktverzehr. Unterdessen schwoften die Narrenregenten Arm in Arm zur Musik von Simone Mück im Saal, in dem auch der Rauchtumspflege gefrönt werden durfte.