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Karneval in Sankt Augustin: Tollitäten nehmen den Rathausfelsen ein

Karneval in Sankt Augustin : Tollitäten nehmen den Rathausfelsen ein

Burgherr Klaus Schumacher, Wächter über die schwarzen Mauern auf dem Sankt Augustiner Rathausfelsen, gab sich kämpferisch: Drei dahergelaufenen Prinzen Tür und Tor zu öffnen oder auch nur die Zugbrücke herunter zu lassen, das kam ihm nicht in den Sinn: "Man meldet mir, ein Heer wär' da, vor meinen hohen Mauern. Und wahrlich ich kann es jetzt sehn, was seid ihr zu bedauern."

Beneiden? Das ließen sich die drei Narrenoberhäupter, Prinz Basti I. von der Prinzengarde, Prinz Berni I. von der KG Blau-Wiesse Essele und Kinderprinz Marvin I. von der KG Rot-Weiß Meindorf mitsamt dem Gefolge, allen voran Augustina Jessy I., die Mendener Prinzessin Cati I. und die Kinderprinzessin Sabrina II. freilich nicht gefallen: "Verbeuge dich vor uns du Wicht. Die Herrn der Stadt sind da. Wir sind die Prinzen Augustins und damit ist wohl klar, wer hier das Sagen hat und Macht. Drum öffne jetzt das Tor. Sonst ist das Letzte was du hörst unser Angriffsschrei im Chor."

Dabei hatte es der Bürgermeister doch gar nicht so böse gemeint. Schließlich mangele es ihm einfach an Zeit: Überall in der Stadt grabe man die Erde um, um den Heiligen Gral zu finden. Spuren der "Wundertüte" will der eifrige Stadtarchivar beim Durchforsten alter Schriften gefunden haben, beteuerte der Bürgermeister im Gral-Rausch.

"Was sagt man zu solch wirrem Geist? Er sucht wahrlich den Gral. Ich glaub' sein Kopf und was darin ist, ist nicht mehr erste Wahl", lautete das Fazit des erstaunten Prinzen Basti I. über "King Arthur für Arme", der mit Hilfe von Zaubermeister Merlin (Marcus Lübken) nun den alten Sportplatz im Zentrum als mögliches Gral-Versteck vermutete.

Die Allwissenheit Merlins sollte es schließlich sein, deren Nutzen sich die Karnevalsprinzen für eine erfolgreiche Erstürmung rasch zu eigen machten. Prinz Basti wagte den Vorstoß: "Vielleicht sieht mal dein Merlin dort, was alte Schriften sagen. Zu Frohsinn, Glück und Lebenslust, die uns durchs Alter tragen.

Der Trank, ein Narrenelixier, vertreibt die Alltagssorgen. Gefüllt in Kölsches Flöte, bringt Spaß bis in den Morgen. Somit als Gral von Augustin - kann solch ein Glas besteh'n. Und ihr da oben trinkt daraus und könntet mit uns geh'n."

Ein Kölsch als Gralsersatz? Das mundete Bürgermeister Klaus Schumacher und Merlin sehr: Die Suche konnte eingestellt und das Rathaus damit ganz ohne Säbelkampf närrisch erstürmt werden.