1. Narren-News
  2. Vorgebirge

Keine Angst vor großen und kleinen Tieren

Keine Angst vor großen und kleinen Tieren

Seit 19 Jahren ziehen die Schutzbefohlenen von zwei Kindergärten durch die Straßen - In der Tomburgkaserne wechselten Kasernenschlüssel und Erbsensuppe den Besitzer

Bornheim-Hemmerich/Rösberg. (hel) Viele Hunderte Jecken standen in Hemmerich und Rösberg an den Straßenrändern und warteten auf ihren Zug. Und endlich kamen sie, die Kinder und Eltern der Kindertagesstätte "Der Spatz" und des katholischen Kindergartens.

Zum 19. Mal zogen die Kleinen mit ihren Eltern und Betreuerinnen nun schon jeck durch die Straßen. Als 250 große und kleine Tiere kamen sie in diesem Jahr bunt und fröhlich daher. Nach den Tanzmariechen von den "Leckeren Mäuschen" kamen Pinguine in schwarz-weißem Frack und mit gelben Füßen.

Die Vögel hatten sich in phantasievolle Fransen-Kostüme geworfen. Ihnen folgten die Fledermäuse mit ihrer Burg, die sie hinter sich her zogen. Die Musikgruppe "Alte Hosen" trug zwei Kölschstangen mit ihrer Fahne mit.

Die Leoparden gingen Freitagnachmittag ganz friedlich vor den Zebras: schwarz-weiß gestreifte Körper und borstige Mähne in bunten Farben. Ihnen folgten die Spinnen mit in die Gesichter gemalten Netzen und acht langen, dicken Beinen am Körper. Die Löwen gingen den bunten Fischen voran. Ein kleiner Löwe zog seinen Wagen gleich selbst.

Nach den Tigern kamen die größeren "Leckeren Mäuschen", das Tambourcorps Hemmerich spielte, bevor zwei große Papa-Schmetterlinge den Wagen hinter sich herziehend die Straße entlang schwebten. Alle trugen bei dem farbenfrohen Umzug glitzernd-pinke Flügel und Fühler auf dem Kopf. Mit langen Rüsseln und Quastenschwanz am Hinterteil kamen die Elefanten.

Die kleinsten der grauen Dickhäuter zogen sich schon bald mit der Flasche in den Bollerwagen zurück und ließen sich ziehen. Der Elefantenwärter hatte seinen eigenen kleinen Wagen mit dabei.

Auch die letzte Kindergartengruppe warf Kamelle unter das wartende Volk. Die Bären waren da los. Den warmen Pelz hatten sich die meisten auch noch prall ausgestopft. Der Zug begeisterte auch in diesem Jahr wieder die vielen Narren am Straßenrand.

Rheinbach. (rom) Vor den Toren der Tomburgkaserne an der Münstereifeler Straße in Rheinbach sprach die dicke Kanone der Stadtsoldaten ihre eindeutige Sprache, um den Männern in den Tarnanzügen den Mut zu nehmen. Siegesverwöhnt höhnte Stadtsoldaten-Kommandant Willi Hohn: "Wenn die Privatisierung der Bundeswehr so weiterläuft, stehen die Soldaten bald mit uns vor der Tür, um hereinzukommen." Diese düstere Zukunftsperspektive traf auf ein offenes Ohr bei Eckhard Lisec, dem Brigadegeneral der Führungsunterstützungsbrigade 900.

Angesichts der ausgedünnten Mannschaft durch die Einsätze im Ausland und durch die Kriegslist der karnevalistischen Gegner, die seine Leute seit dem 6. Januar unter "Strom" gesetzt hätten und wegen Alkoholkonsums krank geschrieben seien, schwang das Tor am Freitagnachmittag rasch auf.

Der listige Lisec erkaufte sich zudem Sicherheit vor etwaigen Plünderungen der Soldaten, indem er den Karnevalisten eine warme Erbsensuppe versprach. So wechselte der Kasernenschlüssel rasch den Besitzer. Lisecs Nachfolger ab dem 21. Juni, der Standortälteste in spe, General Kurt Herrmann, hat für die nächste Session versprochen, dass schon im Vorfeld Kampfgeist herrsche. Sie seien schließlich Aufklärer. Im nächsten Jahr werde er die Stadtsoldaten und ihre befreundeten Brigaden monatelang ausforschen lassen, welche Strategien sie aushecken werden - man darf gespannt sein auf die nächste Session.