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Karneval: Züge in Pech und Fritzdorf​

Züge in Pech und Fritzdorf : In Wachtberg geht der Eazebär vorne weg

In Pech und Fritzdorf ziehen die Züge durch den Ort. In Pech führt den Umzug der Jecken traditionell der Eazebär an. In Fritzdorf darf eine Gruppe mit ihrem Wagen nicht im Zug mitfahren.

Unter dem Motto „Statt Glasfaser, Dreck und viel Radau, feiern wir mit Strüssje, Bützje und Schabau“ versammelten sich am Sonntagvormittag viele Karnevalsfreunde zum bunten Pecher Karnevalszug. Traditionell angeführt wurde der Festzug der Narren vom Eazebär, dem Ortsfestauschuss und dem Pecher Schmölze. Der Eazebär ist eine regionale Variante der Fastnacht – der Winteraustreibung – der, sich nur durch Spenden und Ess- oder Trinkbarem besänftigen lässt, erläuterte Larissa Bullmann vom Ortsfestausschuss. Die Spenden sammelt das närrische Gefolge mit dem Eazebär auch an Rosenmontag ab 10.11 Uhr in Pech. Sie gehen wieder an soziale Zwecke, hieß es weiter vor Ort. Zu seinem Namen kam der Eazebär, weil sein Kostüm früher aus getrocknetem Erbsenstroh gefertigt wurde. Schon im Mittelalter zogen junge Burschen mit dem Eazebär durchs Dorf, von Hof zu Hof und trieben ihren Schabernack. Sie warfen Erbsen als Fruchtbarkeitssymbol.

Am Straßenrand spürte man auch dieses Mal, mit welcher Begeisterung die Anwohner dem bunten Spektakel entgegenfieberten. Da wurden die jüngsten Zuschauer noch schnell mit passendem Kamellebüggel ausgestattet. Im Pecher Karnevalszug fielen besonders die sportbegeisterten Pecher auf. Die Fußballdamen und der Breitensport des FC Pech waren mit tollen Kostümierungen schon von Weitem sichtbar. Der Jungbauerverband Drachenfelser Ländchen sowie die Grundschulkindergruppe und die Kita Pech beteiligten sich ebenfalls am Festzug, genau wie die privaten Gruppen „Lachs-Pech Schwarz“ und „Quer-Bee(at)“. Der Ski-Club Wachtberg, die Pecher Feuerwehr-Familie und weitere jecke Gruppen rundeten das kleine Spektakel über die Pecher Hauptstraße ab.

Tausende Narren warten am Straßenrand in Fritzdorf

■ Jedes Jahr erfreut sich der Fritzdorfer Karnevalszug am Karnevalssamstag großer Beliebtheit. Sichtbar wurde dies spätestens eine Stunde vor dem Start des Festzugs, als sich rings um den Ort sämtliche landwirtschaftlichen Wege zu einem Großparkplatz verwandelten, Tausende Karnevalsfreunde standen am Straßenrand und erwarteten die Teilnehmergruppen. Ein Novum gab es dieses Mal: Zugleiterin Tamina Linden versagte der angemeldeten Gruppe „Team Höni“ die Teilnahme am Karnevalszug, weil an deren Festwagen die seitlichen Lautsprecherboxen das Umfeld beschalten – entgegen der vorher festgelegten Vorgabe. „Dazu haben wir eindeutig vorher schriftlich mitgeteilt, was wir für erforderlich halten und wenn man die seitlichen Boxen dann nicht abklemmt oder versetzt, bedeutet dies den Ausschluss“, erläuterte die Zugleiterin ihr drastisches Vorgehen. Die Gruppe selbst platzierte daraufhin ihren Festwagen am Zugweg und es blieb ihr nur übrig, den Festzug aus der Zuschauerperspektive zu erleben und das geladene Wurfmaterial wieder mitzunehmen. Eine neue Möglichkeit für die Gruppe Team Höni gibt es nun am Rosenmontag in Gimmersdorf.

Ansonsten feierten im Ort selbst die Fritzdorfer schon Stunden vorher an ihren Hauseingängen, besuchten später dann noch die After-Zoch-Party in der Mehrzweckhalle, sofern sie Eintrittskarten für die Party bekommen hatten. Die Wachtberger Skiclub-Freunde begeisterten gemäß ihrem Motto „Lieber ne lockere Schnalle als ne feste Bindung“. Für Aufsehen sorgten zudem die früher bekannten „Ochs-Fort-Dancer“, die auf das anstehende Ortsjubiläum hinwiesen. Mit dem Satz „1250 Jahre - Fritzdorfer Ohße will never die“ hatten sie in ihrem Zuganhänger einen großen Bottich mit heißgemachten Würstchen platziert. Die Jungen Jecken Wachtberg setzten ihr Motto „Fastelovend Fieber – Feiern bis der Arzt kommt“ um.