Närrische Notizen

So mancher Bürger in Remagen dingfest gemacht - Gulasch und Ätzezupp bei den Stadtsoldaten - "Politik" im Ahrbrücker Zoch - Hexen und Hippies in Lind und Kesseling

Remagen: (wtz) Kalter Wind pfiff rund um das "rosarote" Rathaus der Römerstadt, doch schützend hatten die Stadtsoldaten auf dem Markplatz ein Zelt aufgebaut und ihr traditionelles Biwak eingerichtet.

Den Schlüssel zur Stadt hatten sich die Narren bereits in der vergangenen Woche gesichert, so dass der Sturm auf das Rathaus nicht mehr durchgeführt werden musste.

Statt dessen zogen Prinz Volker I. (Münch) mit seiner Leiblichkeit Prinzessin Gaby III. (Münch-Hartung) durch die Fußgängerzone, musikalisch begleitet von dem Musikkorps der Stadtsoldaten unter der Leitung von Regimentskapellmeister Michael "Mike" Wahl.

Vor dem Rathaus hatten sich derweil um den Kommandanten der Stadtsoldaten, Martin Tillmann, dann doch etliche Bürger versammelt, der Kälte mit Glühwein und heißem Kaffee trotzend.

Allzu lange durfte man aber an diesem Tag aber nicht an einem Ort verweilen. Nicht nur wegen der Kälte, sondern auch ob der drohenden "Verhaftung", war Bewegung angesagt. Ausgerüstet mit einem närrischen "Haftbefehl", wurde so mancher Bürger kurzerhand dingfest gemacht.

Gegen eine "Kaution", die bei der Zahlmeisterin Sigrid Lettau hinterlegt werden musste, kamen die Delinquenten dann aber doch wieder auf freien Fuß und erhielten als Dankeschön für die Unterstützung des Remagener Karneval sogar einen "Freibrief", der vor nahezu jeder Verhaftung während der närrischen Tage schützen sollte.

Der große Renner an diesem Tag war neben den wärmenden Getränken aber auch die deftige Erbenssuppe, die wie in jedem Jahr aus der vereinseigenen Gulaschkanone geschöpft wurde.

So manche Küche in der Römerstadt blieb angesichts der Versorgung durch die Stadtsoldaten an diesem Tag kalt. Dass sich die Remagener Stadtsoldaten keine allzu große Sorgen über den Nachwuchs machen müssen, bewies das Mini-Funkenkorps unter der Leitung von Marion Krumscheid mit einer Tanzeinlage zur Musik der Muppets-Show.

Jecke Töne. (ln) Auf den Straßen unterwegs waren die Narren auch in den Dörfern des Kreises. In Ahrbrück gab es "Politik" im Zoch, in Berg Katze, Mäuse und jede Menge Hippies, die Kesselinger glänzten nicht nur mit ihren Funken, sondern auch mit originellen Ideen.

Richtig urig war es auch bei den Hexen und anderen Gestalten beim Zoch in Lind. Gegen die Kälte half dampfender Glühwein und auch heimischer Schnaps heizte den Narren ein.