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Hey Zwerge, hey Zwerge, hey Zwerge ho

Hey Zwerge, hey Zwerge, hey Zwerge ho

Männerballett lässt in Lantershofen die Beine fliegen - Sitzungskarneval auch in Rolandswerth und Bad Neuenahr - Kinderzug in Oberwinter

Kreis Ahrweiler. Während die Jecken in Rolandswerth, Lantershofen und Bad Neuenahr noch mitten im Sitzungskarneval stecken, waren die Narren in Oberwinter schon auf der Straße - zum Kinderzug.

Rolandswerth. (wtz) Auch wenn der Raum, in dem die Narren aus dem Remagener Ortsteil Rolandswerth feiern ohne Zweifel zu den kleinsten gehört, so muss den Anhängern der fünften Jahreszeit aus dem kleinen Ort doch ein Lob ausgesprochen werden. Denn wie der Karneval am Rhein zu feiern ist, stellten die Verantwortlichen des Dorfgemeinschaftshausverein um den Vorsitzenden Dieter Dittmar und Sitzungspräsident Claus Wiest unter Beweis.

Unter dem Motto "Wild im Westen Wickchen´s" zeigte sich nicht nur die Dekoration, sondern auch die Hausband um Schlagzeuger Michael Zimmermann, die "Los Rolandos", im passenden Westerngewand. Als kleine Teufel verkleidet tanzte dagegen der Nachwuchs der Magic Dancers über die Bühne, bevor das Tanzpaar der Rot-Weißen Funken aus Unkelbach, Maren Kostrewa und Alisa Müller, viel Gefühl für Takt und Melodie bewiesen.

Die Gastfreundschaft der Narren aus dem Wickchen-Land nutzte an diesem Abend aber auch eine Delegation der Rolandsecker Fährnarren für einen Besuch. Für den Abschuss weitere Lachsalven sorgten zudem Oma Stina alias Petra Kauert sowie Katja Pertz und Ingrid Arentz, die in der Rollen von Lisbeth und Appolonia, zu überzeugen wussten.

Richtig eng wurde es zu fortgeschrittener Stunde mit dem Einzug des Prinzenpaares, Ali und Marlies Frensch, aus Oberwinter. Für den Regenten aus dem Wölle-Land, der mit dem Datumswechsel auch seinen eigenen Geburtstag feierte, gab es, ebenso wie für alle Akteure des Abends, schließlich auch den von Martina Pertz und Christoph Delseith in liebevoller Handarbeit hergestellten Orden - den Ausweis, der zum Betreten des Wilden Westens im Wickchen berechtigt.

Bad Neuenahr. (mtl) Volles Haus und prima Stimmung gab es bei der Karnevalssitzung der kfd Sankt Pius im Pfarrsaal. Das jecke Organisations-Team um Chefin Gisela Herrschbach als Pippi Langstrumpf, mit Claudia Pinger, Eva Pfanner, Susanne Rabe, Anne Ahrend und Liesel Gering, hatte ein spritziges Programm auf die Beine gesellt, das ausschließlich mit Pius-Eigengewächsen gefüllt war. Mitverantwortlich für die Bühnendekoration war Annegret Müller-Henning. Villa Kunterbunt, das verrät, dass Pippi Langstrumpf in mehrfacher Ausfertigung das Sagen hatte.

Während Frank Heinen am Keyboard für den musikalischen Stimmungsrahmen sorgte, führte Liesel Gering als "Annika" durch das Programm. Erste Raketen erntete die Gruppe der Aktiven der kfd, die in Originalkostümen der Pippi-Langstrumpf-Verfilmungen die Bühne stürmte. Karin Beissel ließ mit ihrem Vortrag "der große Irrtum" als erste die Lachmuskeln anspannen.

Der Göttergatte verlangte von ihr den Besuch eines Erotikkurses, sie hatte aber Aerobic verstanden. Als zwar süß angezogene, aber rotzfreche Schulkinder traktierten dann Karin Bristot, Ulla Hansonis, Monika Heinen, Rosemarie Lingen, Gisela Herschbach und Anne Weigand ihre Lehrerin, Tante Martina Schönewald.

Pastoralreferent Markus Annen schilderte seine Erlebnisse als Fahrschüler - mehr Katastrophen in einem Vortrag geht nicht. Danach folgten Schlag auf Schlag weitere Höhepunkte. Pius' "Next Topmode"l wollte Else Ahrend werden, aber Jurorin Anne "Heidi" Ahrend war unerbittlich. Pastor Peter Dörrenbächer amüsierte als chaotischer PC-Freak.

Lantershofen. (wbe) Mit einem fünfstündigen Sitzungsmarathon läuteten die Lantershofener Narren die heiße Phase der laufenden Karnevalssession ein. Bei der Kappensitzung im Lantershofener Winzersaal stimmte alles, und die rund 250 Gäste feierten die lokalen Größen überschwänglich. Nur eine jecke Tollität fanden die Lantershofener einmal mehr nicht.

Allerdings ist das Prinzendasein in dem Grafschafter Ort, dessen närrisches Treiben von einem Arbeitskreis unter der Obhut von Junggesellen-Schützen und Gesangverein "Cäcilia" organisiert wird, auch nur Beiwerk einer losgelösten Partyzeit.

Zum Start blickte Sitzungspräsident Markus Jüris auf die 990-jährige Lantershofener Geschichte. "Alaaf und Hurra - Lantesche feiert 990 Jahr" so das Motto der laufenden Session, zu der Heinz Doll ein tolles Bühnenbild gemalt hatte. Neben den vielen Gästen wie den Neuenahrer Schinnebrödern, den Ringener Wendböggele und der Ahrweiler Karnevalsgesellschaft erlebten die Lantershofener dann aber auch das, was den Saalkarneval des Ortes seit Jahrzehnten ausmacht, nämlich die engagierten Jecken aus den eigenen Reihen.

Da wurde zum Beispiel viel getanzt. Aus den 1996 gegründeten Power Kids sind längst die Power Girls geworden, für die Ilone Schäfer von Anfang an verantwortlich zeichnet und die tolle Tänze präsentierten. Die Burggeister wirbelten als Indianerinnen zu "Cotton Eye Joe" übers Parkett, um dann musikalisch am "Ballermann" zu landen. Nach jahrelanger Abstinenz stampfte dank der Initiative von Jürgen Holzapfel das Männerballett "Lantesche Weinzwerge" in schweren Holzschuhen über die Bühne.

Aber auch am Mikrofon hat Lantershofen seine Meister. Wie "Jupp und Hannes" alias Klara Winand und Margot Schmickler. Die beiden dienstältesten Möhnen sind seit mehr als 60 Jahren aktiv und berichteten aus dem wirklichen Leben, zum Beispiel von der Beerdigung der katholischen Katze beim evangelischen Pfarrer. Als "Doll und Döllche" traten Gerda Doll und Tochter Stephanie die Nachfolge von Heinz und Gerda Doll an.

Weil sie einen Geisterfahrer überholt hatte, konnte die Mutter die Tochter nicht zur Disco fahren. Aus der Bütt schenkte Regina Schwarz als "Bäuerin sucht Mann" herrlich aus, hatte sie bei ihrer Bewerbung doch ausschließlich Zuschriften von Lantershofener Junggesellen erhalten, die sie gereimt vortrug. Eine Rakete war ihr dafür ebenso gewiss, wie Gaby Fabritius, die sich als "Gangsterbraut" durchs Leben klaute und der im Knast eine Zelle mit Blick auf einen Juwelier reserviert war.

Oberwinter. (wtz) Die kleinen Jecken standen beim Kinderkarnevalszug in Oberwinter im Mittelpunkt. In einer kleinen, aber nicht minder feinen Parade zogen die kostümierten Kinder durch den Ort. Allen voran Kinderprinzessin Laura Hochstädter, die vom XXL-Cabrio aus den kleinen Untertanen zujubelte. Ein Gefühl, dass sich beim großen Prinzenpaar, Ali und Marlies Frensch, erst am Rosenmontag einstellen wird.

Und auch gegen die ungemütlichen Temperaturen hatten die Verantwortlichen das richtige Rezept gefunden. Denn im Anschluss an das närrische Treiben auf den Straßen ging es bei der Karnevalsfeier im Glaspalast, der Turnhalle der Grundschule, munter weiter. Bis in den späten Nachmittag hinein tanzten sich die kleinen Narren wieder auf normale "Betriebstemperatur".