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Schunkelalarm in ganz Remagen

Schunkelalarm in ganz Remagen

Hochstimmung am Ehrentag: Die Möhnen feiern in Remagen, Oberwinter, Kripp und Unkelbach mit Büttenreden, Showtanz und lockerem Mundwerk.

Remagen. An den "Stippeföttche, "Höppe Mötzjer", "Nachtjacken" und "Top 7" führte am Weiberdonnerstag in Remagen kein Weg vorbei. Vormittags hatten die Möhnen im Handstreich das Rathaus genommen, bevor sich die jecken Wiever Stunden später im Foyer der Rheinhalle knubbelten, um auf der traditionellen Möhnesitzung ausgelassen zu feiern.

Beides geschah erstmals unter dem Kommando der neuen Obermöhn Ingrid Efferz. Mit Uschi Schunk hatte sich ihre zu Sessionsbeginn zur Ehrenobermöhn ernannte Vorgängerin die erste Rakete des Nachmittags verdient. Als Funkemariechen im selbstgeschneiderten Miniröckchen hatte sie für eine Sternstunde des Remagener Karnevals gesorgt.

Hatte Schunk mit ihrem lockeren Mundwerk die Lacher auf ihrer Seite, ließen das Nachwuchsmariechen der Möhnegesellschaft, Sarah Krumscheid, und Solomariechen Anna Schäfer ein tänzerisches Feuerwerk folgen. Zu den wenigen Männern, die sich vom jecken Frauenvolk an diesem Tag bejubeln lassen durften, zählten vor allem Kinderprinz Niclas I. (Auen) und Prinz Achim I. (Press).

Natürlich verbreiteten die gastgebenden Möhnen auch auf der Bühne Frohsinn. Mit Sketchen und Tänzen trugen die einzelnen Untergruppierungen ebenso zur Stimmung bei wie Christa Schmitz in der Rolle der "Frau, die weiß, was sie will"; und Ingrid Efferz nahm als spöttelnder "Rico Magus" die Remagener Prominenz aufs Korn.

Die Prinzengarde begeisterte mit Showtanz, die Nonnen vom Männerballett "Traumschwänchen" mit "Sister Act" und das Musikkorps der heimischen Stadtsoldaten blies mit "jecke Tön" zur Schunkelattacke im rappelvollen Foyer. Wie so oft blieb es dem Remagener Panikorchester vorbehalten, der Sitzung die musikalische Krönung aufzusetzen.

Oberwinter. Zur karnevalistischen Sause im Glaspalast hatten die Wölle Möhne ihre Oberwinterer Geschlechtsgenossinnen eingeladen. Ihren Männern hatten die jecken Wiever derweil Hausverbot erteilt. Zumindest vorübergehend. Denn ab 18.11 Uhr wurde schließlich auch ihnen der Zutritt gewährt.

Die voll besetzte Halle bildete den würdigen Rahmen, um vier verdiente Möhnen zu ehren. Mit kugelrundem Bauch überreichte die schwangere Obermöhn Kirsten Heck sowohl Brunhilde Knust und Lieselotte Metternich-Nietgen, die beide seit 30 Jahren den Wölle Möhnen angehören, als auch Margarete Euskirchen und Anita Schreiber jeweils einen Sessionsorden und einen Blumenstrauß.

Darüber durften sich vor allem auch Brunhilde Denzer und Monika Fuchs freuen, die mit 44 Jahren gar ein närrisches Möhnenjubiläum feiern können. Anschließend durfte herzhaft gelacht und kräftig geschunkelt werden. Dabei waren es nicht zuletzt die Hausherrinnen selbst, die mit Tänzen, Sketchen und Büttenreden für gute Stimmung sorgten.

Ob Kirsten Heck und Nicole Kostrewa, die mit "Urlaub vom Bügelbrett" brillierten, bis hin zum Vorstand der Wölle Möhnen, die auf der Bühne einen unterhaltsamen Aufstand im Nonnenkloster anzettelten - die Oberwinterer Karnevalistinnen hatten mit Herzblut und humoristischem Talent ein kurzweiliges Programm auf die Beine gestellt.

Nicht minder bejubelt wurden die "Wildecker Herzbuben" Paul Juchem und Rudolf Wannagat, der Haremstanz der Fährnarren, die akrobatisch-schwungvolle Einlage der Hafengarde oder der Möhnen-Nachwuchs der "Wölle Bötzje".

Kripp. "Die Möhnen sind sehr heiter, mit Volldampf geht es weiter" lautete das Motto der Sitzung der Kripper Möhnen im Hotel Rhein-Ahr. Unter Federführung ihres aus Ursula Weißenfels, Monika Knebel und Gudrun Ruf bestehenden "Dreigestirns", das die Nachfolge von Obermöhn Christa Laux angetreten hat, hatten die Möhnen den rund 120 bunt kostümierten Frauen einen unterhaltsamen Nachmittag beschert.

Dabei hatten sie fast ausschließlich mit eigenen Kräften ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt. So glänzte Monika Knebel als "Schwester Ampulla" ebenso wie die langjährige Gemeindereferentin in der Katholischen Pfarrgemeinde, Luzia Waszewski, die als schnoddriger Kellner Hiltrud Thiemann und Gisela Göttlicher zur Verzweiflung treibt.

Und Bianca Brüssel schlüpfte unter anderem in ihre Paraderolle der Lokalreporterin von den "Kripper Nachrichten". Zu den Höhepunkten zählte auch der Sketch über einen Besuch bei der Wahrsagerin Buchella, die ihren prominenten Kunden aus einem Kohlkopf die Zukunft vorhersagte.

Voll wurde es auf der Bühne als Ursula Weißenfels Kinderprinzessin Anna II. (Tiltmann), Dechant Johannes Georg Meyer und Ortsvorsteher Heinz-Peter Hammer ebenso zur Ordensverleihung bat wie den Chef der KG "Kripper Fente", Wilfried Brüssel, die Vorsitzende des Kripper Sportvereins, Bianca Schmitt, und den Kommandanten der Kripper Stadtsoldaten, Axel Blumenstein.

Unkelbach. In Unkelbach hatten die Frauen der "8 Kecken Jecken" zu einem karnevalistischen Nachmittag mit Büttenreden, Showeinlagen, Musik und Tanz in die Mehrzweckhalle geladen. Dabei konnten sie auf die geballte Unterstützung der Rot-Weißen Funken bauen.

Sie waren mit ihren kleinsten, den Piccolos, ebenso am Start wie mit der Mädchengarde, den Unkelbacher Ladies, der Showtanzgruppe und ihrem Garde-Tanzpaar Alisa Müller und Maren Kostrewa. Ausnahmezustand unter den jecken Wievern herrschte, als die wildmähnige Horde des Birresdorfer Männerballetts die Halle stürmte.

Und der Anhang, mit dem das Oedinger Prinzenpaar Meggi I. (Schreiber) und Detlef I. (Schmidt) zu einem Besuch in den Nachbarort aufgebrochen war, hatte einen ganzen Bus gefüllt. Darüber hinaus hatten Martina Kündgen ("Die Masseuse"), Inge Assenmacher und Andrea Haardt ("Die Fahrstunde") mit Sketchen, die Karnevalsgruppe mit einer musikalischen Einlage ("Alle Vögel sind schon da") und Unkelbacher wie "En Buredochter" Annette Wohlfahrt und Büttenrednerin Sandra Püttmann für Kurzweil gesorgt.

Und als Conférencier und Sänger begleitete "De Kölsche Jung" Jürgen Schneider aus Bad Neuenahr die feiernde Frauenschar durch den Nachmittag. Den Höhepunkt setzten wie schon in den vergangenen Jahren die "Schürzenträger" aus Unkelbach.