Eine Steilvorlage für die anderen Ortsteile
In Mehlem startet der erste Bad Godesberger Zoch in der laufenden Session - Erstmals auch im Oberdorf - "1 200 Johr Mehlem un mir fiere met"
Bad Godesberg. Vom ersten Karnevalszug der laufenden Session zeigt sich Godesia Silke begeistert: "All die Menschenmassen hier, und auch das Wetter spielt mit - was will man mehr?".
Und auch das närrische Tollitätenpaar aus Oedingen, Monika II. und Werner I, schaute wohlgefällig auf den närrischen Lindwurm, der sich am Samstagnachmittag durch den südlichsten Ortsteil von Godesberg schob und dabei erstmals auch das Oberdorf ansteuerte.
Für die jecken Frühstarter im Straßenkarneval ist Mehlem genau die richtige Adresse, denn traditionell gibt man hier bereits eine Woche vor den drei tollen Tagen den Startschuss zum Zoch.
Das Motto "1 200 Johr Mehlem un mir fiere met" konnte man auf dem Prunkwagen der KG Blau-Gelb Mehlem lesen - und sich auf die ägyptischen Motive seinen eigenen Reim machen. Aus der Vergangenheit stammte auch ein "Stammtisch vor 1 200 Jahren", der auf seinem Wagen gehörnte Gestalten, einem Obelix nicht unähnlich, versammelte. Historisch noch etwas später, nämlich im Mittelalter, war das "Mehlemer Stübchen" angekommen, das die "Ritter der Thekenrunde" auf den Rundweg schickte.
In einen "Zauberwald" hatten sich die Kinder des Kindergartens St. Severin verwandelt.
Auch hier gute Laune pur: "Die Kinder schmeißen aus vollen Händen", freute sich eine Erzieherin.
Fast an der gesamten Zugstrecke warteten bunt kostümierte, große und kleine Narren auf den süßen Segen von oben. "Habt ihr alle kein Zuhause?", fragte Hans-Christoph Schäfer vom Wagen des Godesberg Motorclubs herab und verteilte Strüssje zum Valentinstag.
Die rollende Disco des GMC sorgte wie gewohnt für krachenden Sound, an der Seite prangte ein Bild des Rennwagens, den der GMC in diesem Jahr für Godesberg zum Nürburgring schicken wird. Der FC Ringsdorff saß in einem alten Windjammer und ließ die Zuschauer wissen "2004 - ich mach nix mii".
Zwischen den Themenwagen marschierten närrische Fußtruppen mit wie zum Beispiel die Kinder vom 1. FC Ringsdorff als Piratenbande.
"Alle packen an, unsere Schule wird die schönste im ganzen Land", las man auf dem Wagen der KGS Mehlem, närrische Recyclingprodukte führten die "Mehlemer Deckelsche" spazieren.
Die hatten sich ein Gewand geschneidert, das mit unzähligen Verschlussdeckeln verziert war, vom Gurkenglas bis zur Saftflasche.
An der Mainzer Straße auf der Höhe der Schlossallee kommentierte Bürgermeister Ulrich Hauschild den Zug und freute sich vor allem über die Farben Blau-Gelb. Von dort aus verfolgten vom Tribünenwagen aus die Kinderprinzessin Miriam I. aus Fritzdorf und ihre Adjutantin Lisa den Zug.
Zahlreiche Abordnungen von Karnevalsvereinen aus der Umgebung sorgten für Farbtupfer im Zug, so die KG Rot-Gold Niederbachem, das Damenkomitee Rot-Weiß Mehlem, die Rot-Weißen I-Pünktchen, die KG Blau-Weiß-Rot Rüngsdorf, die Rot-Weißen Funken aus Unkelbach mit tollen Pompons, und die Oedinger Rheinhöhen-Funken.
Live-Jazz boten die "Blue moods", schmissige Musik kam vom Spielmannszug "Freiweg Sinzig" und den "Fidele Lärmdeuwele" aus Oberbreisig. Fazit: Mehlem hat wieder einmal eine Steilvorlage geliefert, jetzt sind die übrigen Ortsteile am Zug.
