Godesberger Jecke suchen neuen Präsidenten
Jürgen Krupp stellt sein Amt zur Verfügung - Ex-Bezirksvorsteher Christoph Brüse ist ein möglicher Nachfolger - "Godesberger Ritterspiele" ist das Motto der kommenden Session
Bad Godesberg. Die Spatzen pfeifen es seit Tagen von den Dächern. Nun ist es offiziell. Jürgen Krupp, Präsident des Festausschusses Godesberger Karneval (FAGK), gibt sein Amt zur neuen Session ab.
Gegenüber dem GA gibt der scheidende Oberjeck berufliche Gründe für seinen Schritt an. "So ein Job kostet viel Zeit", erklärt er mit Blick auf die letzten vier Jahre. Einen Jürgen Krupp, der den Godesberger Karneval in Zivil verfolgt, werden die Jecken allerdings nicht erleben: "Den Lannesdorfern bleibe ich erhalten."
Mit der letzten Session ist Jürgen Krupp vollauf zufrieden. Das Prinzenpaar, der Hofstaat, der Zug - alles war "toll". Besonders groß ist die Freude über die kleinen, aber feinen Premieren, die dieses Jahr im Godesberger Karneval gefeiert wurden. So war mit dem Reiter-Fanfarenzug Höven erstmals eine berittene Musikgruppe im Godesberger Zug zu sehen. Einige Fußgruppen wie die Indianer vom Heiderhof waren zum ersten Mal dabei.
Die publikumswirksame Übergabe des Prinzenwagens vor der Erstürmung der Godesburg hat sich in Krupps Augen bewährt. An den Details könne noch gefeilt werden, doch der Gesamteindruck stimme. Gute Noten gibt es auch für den Mottokostümball "Die Nacht der Piraten", den die Ex-Tollitäten Uta Nagel und Stefan Stuch ins Leben gerufen haben. Der FAGK hatte mit der Organisation nichts zu tun. Dennoch sei man "natürlich froh darüber", wieder einen so großen Ball in Godesberg zu haben.
Die Diskussion um die Nachfolge von Jürgen Krupp hat bereits begonnen. "Es gibt Kandidaten", Näheres könne aber erst im April verraten werden. Gegenüber dem GA erklärt Vizepräsident Christian Hüffel, dass das Thema auf der Präsidiumssitzung am Donnerstag, 16. März, zur Sprache kommt.
Dieter Nussbaum, ebenfalls Vizepräsident, will den "Gerüchten und Spekulationen" um mögliche Kandidaten keine Nahrung geben. Er selbst habe keine Ambitionen, den Posten zu übernehmen. Ein hoch gehandelter Kandidat ist Ex-Bezirksvorsteher Christoph Brüse. Auf Anfrage des GA bestätigt Brüse, dass Mitglieder des Präsidiums des FAGK in dieser Angelegenheit an ihn herangetreten seien.
"Man hat mich gefragt und gebeten", sagt der Anwalt. Er habe sich nicht um den Posten beworben. Und: "Wenn eine Mehrheit dafür ist, werde ich mir das gemeinsam mit meiner Frau überlegen", so Brüse weiter mit der Einschränkung: "Ich werde aber nicht in einen Wettbewerb treten."
Voraussichtlich im Mai wird eine Vollversammlung der dem Festausschuss angeschlossenen Karnevalsvereine einberufen. Die Größe der Abordnungen und damit die Anzahl der Stimmen der einzelnen Karnevalsgesellschaften für die Präsidentenwahl richtet sich nach der Mitgliederzahl der Vereine.
Auch wenn die Frage nach dem neuen Präsidenten des FAGK noch nicht geklärt ist, laufen bereits die Planungen für die nächste Session. Das Motto gab der Festausschuss schon bekannt: "Godesberger Ritterspiele" lauten die magischen Worte, um die sich der närrische Reigen drehen wird.
