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Meereswellen schwappen bis zur Mühle

Meereswellen schwappen bis zur Mühle

Trotz ungemütlichen Schneetreibens herrscht ausgelassene Stimmung bei den Zügen in Adendorf und Fritzdorf - Zickenalarm und düstere Zorros

Wachtberg. (nfz) Nicht "Was macht Behle?", sondern "Was macht Bollig?" fragt man sich in jeder Session in Adendorf. Der spazierte diesmal als "Adendorfer Dreigestirn" durch die Straßen des Töpferortes. Helmut Bollig selbst war der Prinz, seine Schultern trugen Bauer und Jungfrau.

Trotz ungemütlichen Schneetreibens herrschte ausgelassene Stimmung am Zugweg und auf den Mottowagen. Die Frauen der KG Hetzbröde präsentierten sich als "Paradiesvögel", wegen der Vogelgrippe sicherheitshalber mit Hochprozentigem geimpft, die Balltreter des SV Adendorf hatten sich in Priester und Mönche verwandelt, die SVA-Jugend gab sich international und trug Trikots von Deutschland bis Brasilien, während die Alten Herren des SVA von einem Piratenschiff die Kamellebeute unter die Narren verteilten.

"Stuhlgang" hatte Karl-Heinz Paulussen - doch keine Bange. Der Jeck ging lediglich mit einem Stuhl spazieren. Die Tanzgruppe der "Hetzbröde" warnte vor "Zickenalarm", und die kreglen Damen der "Appelkörnche" fuhren als Tiger die Krallen aus. Muntere Zwerge, die ein Schneewittchen umringten, sah man auf dem Wagen der Feuerwehr. "Ons Hätz schleet für Ondörp" versicherten die Damen der "Knallbonbons", die sich als flammrote Herzen präsentierten.

Das Tambourcorps Adendorf und weitere Musikgruppen, darunter auch eine Sambagruppe, brachten die Narren in Tanzlaune. Am Schluss des närrischen Lindwurms schaute Hans-Josef Wolf, Vorsitzender der KG Hetzbröde, wohlwollend auf das turbulente Treiben am Straßenrand hinab.

Was passiert, wenn die Erderwärmung voranschreitet? Der Film- und Fotoclub Fritzdorf präsentierte beim Karnevalszug die Antwort in Form satirischer Fotomontagen. Die riskierten einen Blick bis ins Jahr 2206. Da schwappten Meereswellen sogar bis an die Fritzdorfer Mühle. Statt für die Zukunft interessierten sich die Männer der "Ochsfort-Dancers" mehr für die Steinzeit und wandelten als Neandertaler durch die Straßen.

Der MGV Concordia schipperte auf der "Yachtberg" vorbei, der Fritzdorfer Möhneclub hatte ein Rezept gegen die Arbeitslosigkeit und bot seine Dienste als Erntehelfer an, die Damen der KG Grün-Gelb Fritzdorf grüßten mit riesigen Sombreros aus "Mexico", während die Gruppe Zingsheim als schwarzdüstere Zorros auftrat.

Mit phantasievollen Kostümen bereicherten außerdem die "Fritzdorfer Waldelfen", die "Drecksäcke" und "De Räuber" den Zug. Einen echten Hingucker lieferten die Damen des TTC, die als wandelnde Fußballplätze auftraten. Den Schluss des Zuges bildeten mit vier Abordnungen der KG "hundert Meter Grün-Gelb".