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Jecke nehmen die Godesburg im Sturm

Jecke nehmen die Godesburg im Sturm

Die vereinigten närrischen Streitkräfte erobern das Wahrzeichen Bad Godesbergs - Zuvor müssen sie sich aber die Füße waschen - Vorgeschmack auf die Rathauserstürmung

Bad Godesberg. "Es war ein wunderschöner Aufmarsch", meinte Rosi Aretz, Präsidentin der Mehlemer "Rot-weißen I-Pünktchen", über die Erstürmung der Godesburg durch die Narrenschar. Gemeinsam waren die Bad Godesberger Karnevalsvereine vom Theaterplatz losgezogen, um die Festung einzunehmen.

50 Jahre ist diese Tradition schon alt. Doch nachdem sie vor einiger Zeit in Vergessenheit geraten war, wurde sie erst im letzten Jahr wiederbelebt. Am Sonntag marschierten erneut die Godesberger Stadtsoldaten, die Kleffbotze, die Jecken Goten, die Fidelen Burggrafen, die Bergfunken, die Fidelen Möhnen und die I-Pünktchen mit vereinten Kräften und trotz des ungemütlichen Wetters in teilweise recht knapper Uniform den Berg hinauf.

Auch die AKP, Blau-Weiß-Rot Rüngsdorf und Blau-Gold Muffendorf sowie die Schautanzgruppe Villip beteiligten sich an dem Spektakel. Musikalisch begleitet wurden sie von den Bengen (Stadtsoldaten), den Deutschmeistern (Burggrafen) und dem Tambourcorps Villip.

Zwischen den munter marschierenden Streitkräften konnte man auch drei Cabriolets entdecken: Prinz Peter IV. und Godesia Silke sowie die Kindertollitäten aus Godesberg und Lannesdorf wurden wie Staatsoberhäupter den Berg hochkutschiert.

Oben wurden sie von der als Burgfräulein verkleideten Bezirksvorsteherin Annette Schwolen-Flümann und Burg-Pächterin Marion Hauck begrüßt.

Doch bevor der Sturm der Jecken starten konnte, stellte die Burgherrin noch eine Bedingung: Prinz Peter müsse sich die Füße waschen, um die frisch renovierte Burg nicht zu verschmutzen. Weil der Narrenherrscher aber Strumpfhosen trug, mussten Festausschusspräsident Jürgen Krupp, Vizepräsident Christian Hüffel und Schatzmeister Peter Kittler ihre Füße hinhalten. Nach getaner Arbeit rückte Marion Hauck endlich den Schlüssel für das Godesberger Wahrzeichen heraus.

Godesia Silke drohte der Bezirksvorsteherin schon mit der Rathauserstürmung am nächsten Sonntag. "Wir schießen dich im Zweifelsfall von deinem Balkon, Annette", kündigte die Prinzessin an. Anschließend wurde die Burgherrin mit Orden überhäuft.

"Ich bin überwältigt, so viele Orden habe ich noch nie bekommen", freute sich Marion Hauck. Doch das Wichtigste fehlte noch: Zu guter Letzt stiegen die Bezirksvorsteherin, die Burgherrin und die Prinzenpaare den mächtigen Turm der Burg hinauf, um die Fahne der Stadt abzuhängen und die des Festausschusses zu hissen. "Wir haben''s geschafft! Wir haben die Burg erstürmt", rief Peter IV. stolz aus.