"KT" wird vermisst

Burgfräulein, Reservisten, wild gewordene Hühner und Rocker - beim Rosenmontagszug in Gimmersdorf war am Montag für jeden etwas dabei. Zahlreiche Zuschauer säumten die Dorfstraßen, und viele von ihnen waren eigens von außerhalb gekommen, wie die langen Schlangen geparkter Autos an den Ortsrändern verrieten.

Gimmersdorf. (fa) Burgfräulein, Reservisten, wild gewordene Hühner und Rocker - beim Rosenmontagszug in Gimmersdorf war am Montag für jeden etwas dabei. Zahlreiche Zuschauer säumten die Dorfstraßen, und viele von ihnen waren eigens von außerhalb gekommen, wie die langen Schlangen geparkter Autos an den Ortsrändern verrieten.

Die Traktoren hingegen, ansonsten in der örtlichen Landwirtschaft im Einsatz, bewegten sich am Montag ausschließlich in närrischer Mission. Und die Besucher waren nicht vergebens gekommen. Aus vollen Händen brachte etwa Prinzessin Elke I. (Gödderz) Kamelle unters Volk.

Zwar ist sie die erste karnevalistische Majestät des erst 2009 gegründeten rund 60 Mitglieder zählenden Wachtberger Karneval Clubs "Blau-Wiess", doch erwies sie sich auf ihrem Prunkwagen als derart souverän, als habe sie in ihrem Leben nie etwas anderes gemacht.

Während die schmucken Wagen vielfach für Staunen sorgten, mischten sich die Fußgruppen immer wieder unter die Jecken am Zugweg, verteilten Kamelle, Strüßjer und hier und da auch einen Schluck vom Selbstgebrannten. Angeführt hatte den Reigen das Tambourcorps Heimatklänge aus Bengen.

Besondere Mühe mit ihren Kostümen hatten sich auch diesmal wieder die Gimmersdorfer Lindenblüten gegeben, die dem Zoch als edle Burgfrauen höfisches Flair verliehen. Als Minni Mäuse mit gepunkteten Petticoats waren hingegen die Berkumer Bonbons unterwegs.

"Freisaufende Hühner, garantiert mit Dioxingehalt" präsentierten die Karnevalsjungs aus Gimmersdorf und Oberbachem, die sich ihrem Motto entsprechend als Hühnerhaufen kostümiert hatte. Ganz anders die Kneipenterroristen Wachtberg: "Kopflos", "Planlos", "Weggetreten", so lauteten ihre Kommentare zum Rücktritt von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg. Dem Wetter entsprechend hatten die Junggesellen anstatt des olivgrünen Feldanzug einheitlich BW-Sportanzüge angelegt.