Es regnet Kamelle - und Gemüse

Lannesdorf. Im strahlenden Sonnenschein sah die Blütenpracht besonders schön aus. Beim Rosenmontagszug in Lannesdorf waren die "Nichtsnutze" als Kleingärtnerverein ein echter Hingucker.

Im Gegensatz zu den großen Umzügen in den angeblichen Karnevalshochburgen, die von den Traditionsvereinen dominiert werden, gab es Lannesdorf mal wieder eine bunte Mischung aus Uniformierten und vielen kleinen Fußgruppen zu sehen. Statt mit militärischer Disziplin die Reihen zu halten, verließen einzelne Teilnehmer hin und wieder den Zug, hielten ein Schwätzchen mit Bekannten oder boten den jubelnden Jecken am Wegesrand einen Schnaps an.

Fotos Bilder vom Zug in LannesdorfWer genau hinsah, entdeckte unter Perücken, Hüten und viel Schminke auch so manchen Lokalpolitiker, zum Beispiel die stellvertretende Bezirksbürgermeisterin Hillevi Burmester oder den Landtagsabgeordneten Benedikt Hauser. Für Kinder war der Zug ein besonderes Vergnügen, denn sie konnten sich vor Kamelle kaum retten.Ganze Tafeln Schokolade und Pralinenschachteln wurden von den Wagen gereicht. Natürlich durfte auch Gemüse nicht fehlen, denn in Lannesdorf zählen Porree, Kartoffeln, Zwiebeln und Karotten traditionell auch zum Wurfmaterial. Das nahmen die Männer des Junggesellenvereins in diesem Jahr wörtlich.

Sie schleuderten dutzende Porreestangen durch die geöffneten Fenster der Fachwerkhäuser in den schmalen Gassen der Ortschaft. Dass das Lannesdorfer Sessionsmotto "Mir fiere wie et fällt, denn he regiert die Welt", mehr als ein Lippenbekenntnis war, zeigte sich unter anderem beim Prunkwagen in den spanischen Nationalfarben, auf dem eine Kapelle lateinamerikanische Lieder spielte.

Die Präsidentin der Lannesdorfer Karnevalsgesellschaft Fidele Möhnen, Maria Florent, grüßte von einem Narrenschiff herab. Auf der Brücke erlebten die Lannesdorfer Tollitäten Prinz Luca I. und Prinzessin Janina I. einen unvergesslichen Nachmittag zum Abschluss ihrer närrischen Regentschaft.