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Kasbacher "unter einem Hut"

Kasbacher "unter einem Hut"

Prinzengarde erobert auf der Prunksitzung des Karnevalskomitees die Herzen der Narren

Kasbach. (khd) "Bis die endlich sitzen, müssen wir wieder zum Friseur gehen", beschwerte sich der "Eeen" beim "Anne", um gleich darauf eine Holde aufzufordern, etwas schneller zu gehen: "Das ist hier doch keine Krötenwanderung!"

Das aber war den Jecken im Bürgerhaus von Kasbach bestens bekannt. Immerhin waren sie der Einladung des Kasbacher Karnevalskomitees (KKK) zur Prunksitzung "Alles unter einem Hut" gefolgt. Und zu der begrüßten sie die Präsidenten Rudi Saas und Markus Winkelbach, nachdem sie mit dem Tambourcorps Ohlenberg und der Prinzengarde zusammen einmarschiert waren.

"Hück jeht et jood", versicherten ihnen die Kürassiere aus Vettelschoß, die ihrer Standarte mit dem gallischen Hahn von der Höhe ins Rheintal gefolgt waren. "Wo mir sinn, is Kölle", erklärten sie noch zusammen mit ihrem Solomariechen im Brustton der Überzeugung, bevor sie die Bühne mit einem Konfettiregen überzogen. Nicht aus der Domstadt, sondern aus Bad Godesberg waren die "Schneeflöckchen" gekommen.

Zur Freude der Damenwelt präsentierte sich das Männerballett in zarten Tütüts, die "Prima Ballerina" holte das Lasso raus, feurige "Can-Can-Tänzerinnen" wirbelten über die Bühne und verdienten sich prompt die erste Rakete des Abends. "Ich dachte schon, ich wär bei den Rosa Funken", unkte der Kommandant der Linzer Stadtsoldaten, Sigi Bündgen. Hatte sich doch Winkelbach ebenfalls in ein Tütü gezwängt, bevor er sich ins "Hännesche" verwandelte.

Natürlich war das Jubiläumscorps nicht allein gekommen, sondern hatte seinen Prinz, den Lücke Hein, mitgebracht. Der versicherte den Kasbacher Narren: "Ohne üsch wär d'r Fastelovend nix!"

Nicht nur die Linzer, auch die Mannschaft der KG Blau-Gold Leubsdorf füllte die Bühne ohne Weiteres, so dass kaum genug Platz für ihre Tanzdarbietungen blieb. Da hatten die sechs heimischen "Piccolinos" mit ihrem Tanz als Köchinnen schon erheblich mehr Bewegungsfreiheit.

Die Grün-Weißen Funken aus Kölsch-Büllesbach testeten dagegen bei waghalsigen Würfen und Pyramiden der Mariechen die Höhe der Hallendecke aus. Darin wollten ihnen die Ohlenberger "Tanzflöhe" nicht nachstehen. Nachdem ihre Jüngsten mit Rock´n´Roll überzeugten, brachten die Großen in flammend-roten Kostümen südamerikanisches Feuer auf die Bühne. Ins Berlin der 20er Jahre entführten "Jong un Flöck" die Kasbacher Möhnen, rechts mit schwarzem Frack bekleidet, links ein blaues Abendkleid tragend.

Wer aber gedacht hatte, damit schon den Höhepunkt der Sitzung erlebt zu haben, sah sich getäuscht. Auch wenn die Prinzengarde in Tarnkostümen die Bühnen eroberte: Verstecken musste sich die Truppe von Trainerin Bianca Wester keineswegs. Zu Melodien von Glenn Miller und Elvis faszinierten sie die Jecken mit schmissigen Tänzen und komplizierten Hebefiguren. Die ließen sie in einer mehrstöckigen Pyramide enden, die lange nach Mitternacht auch den letzten Gast der Prunksitzung vor Begeisterung von seinem Sitz riss.