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Schneemänner bibbern nicht in der Kälte

Schneemänner bibbern nicht in der Kälte

Beim Rosenmontagszug in Unkel feiern die kunterbunt verkleideten Jecken knatschverdötscht

Unkel. (khd) "Wat heißt he Sonne im Hätze. Wenn mir fiere, hammer Sonnesching ze baschte!" Dass der Unkeler Zugführer "Keki" Jörg Kessel so selbstsicher auftreten konnte, hatte am Rosenmontag nur einen Grund: Im Unkeler Zoch fuhr "Herrgott" selbst mit.

Umringt von seinen Engelchen vom Theaterkreis Sankt Pantaleon steuerte er neben Petrus seinen Einachser durch die jubelnde Narrenschar. Dass der Zoch sicher durch Eis und Schnee ziehen konnte, war dagegen der Verdienst der Bauhof-Mitarbeiter, die ab den frühen Morgenstunden auf den Straßen aktiv gewesen waren.

Gar nicht so recht war der Sonnenschein den Konditoren von "Jung mit Schwung", fürchteten diese doch um ihre roten dreistöckigen "Geburtstagstorten" mit gelben und blauen Kerzen. "Die gelben sind für die Jubiläums-Herzblättche, die blauen Kerzen für die KG, un ruut sinn mer all", erklärte Präsidentin Margreth Lill und kullerte, jet Söößes werfend, weiter.

Beim Aufsammeln flöck dabei: eine Gruppe Schneemänner, die zumindest nicht in Gefahr gerieten, zu bibbern. "Was für ein Zirkus" konnten da die lustigen Clowns nur staunen, die hinter den Piraten der Kanuten marschierten. Ihre rothaarigen, goldbekrönten Clowns-Könige fanden sie beim Bacco-Club.

An den Ursprung des "Carne-vale" waren die "Herzblättchen" zurückgekehrt, um als venezianische Harlekine Kamelle zu werfen. Damit taten sich die Möhnen um Gerda Buchholz etwas schwerer, hatten sie sich doch selber als neueste Mischung in "Heisters Beste" verwandelt. "At 80 Johr jeck on verröck, sin mer för Üsch op Jöck", erklärte die KG auf ihrem Festwagen den bunt kostümierten Narren am Zochweg, die ihren jungen Herrschern entgegen fieberten.

Und schon näherte sich der Prunkwagen von Tim II. und Aileen I., die vom Flachdach ihres Westernsaloons Kamelle, Chips un Schokolädcher auf ihr Volk niederregnen ließen, wobei sie von der Veranda aus von ihren Adjutanten - Bruder Marius Schmitz und Sandkastenfreundin Sabrina Müller - tatkräftig unterstützt wurden.