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Brings, und 1 000 Männer stehen auf den Stühlen

Brings, und 1 000 Männer stehen auf den Stühlen

Schwarz-Gelbe Jonge tun sich mit ihrer Herrensitzung in Beuel schwerer als sonst - Achim Büschs Premiere

Beuel. Karneval ist Rock''n''Roll: Das trifft zumindest für die Herrensitzung der Schwarz-Gelbe Jonge am Freitag zu, bei der sich die Kölner Mundartrocker von Brings schon nach wenigen Takten klar als Höhepunkt herausstellten. Die meisten der 1 000 Männer standen auf den Stühlen.

Brings ließen keinen Zweifel aufkommen, dass ihre musikalische Heimat eigentlich nicht der Fastelovend ist, auch wenn er der Gruppe heute viele Auftritte beschert. "Sorje un Nuut, die suffe mer hück duut", "Nur mer zwei" und "Ich will zo Fooß noh Kölle jonn" machten Lust auf ein längeres Konzert. Und natürlich erst Recht die "Superjeile Zick", die mit einem lauten Finale auf den goldenen Gitarren endete.

Zum Glück kamen Brings, und zum Glück kam Weltenbummler Gerd Rück, denn diesmal taten sich die Schwarz-Gelben, die gerade ihren 50. Geburtstag feiern, eher schwer mit ihrem Programm. "Habt ihr schon mal ''ne Bütt von innen gesehen?", improvisierte Rück am Anfang und drehte "das Ikea Wohnzimmer", wie er die schwarz-gelbe Kiste nannte, einfach um.

Er erzählte vom Einkauf beim Bäcker. Die Verkäuferin riet davon ab, fünf Pfund Schwarzbrot zu kaufen, denn "dann wird Ihnen die Hälfte hart". Der Weltenbummler clever: "Gut, dann geben Sie mir zehn Pfund."

Wolfgang Reich spaltete die Nation: "Was ist ein Ossi im Ferrari? Science Fiction." Für seinen eher deftigen Humor erntete der Düsseldorfer sogar drei freundliche "Helau" - Toleranz der Bonner.

Mit Bauchredner Fred van Halen endete der stärkste Teil der Sitzung, die ersten beiden Stunden. Der neue Sitzungspräsident Achim Büsch hatte es zunehmend schwerer, die Männer bei Laune zu halten, muss in die Moderatorenrolle noch reinwachsen.

Souverän aber seine Reaktion beim schrillen Transvestie-Auftritt von Coco la Fontaine, deren Gesang er mit der Talentprobe im Kölner Tanzbrunnen verglich. Wie dort pfiff das Publikum heftig, Büsch schickte Coco schnellstens von der Bühne. "Das hat den Vorteil, mit einem Schlag sind wir wieder in der Zeit."

Die Hoppemötzjer wirbelten ihre Mariechen durch die Luft, die LiKüRa-Ehrengarde spielte Medleys mit "Celebration", "Que sera" und "Verdamp lang her", die Magic Majorettes begeisterten bei ihrer etwas anderen Tanzshow mit vielen Schwarzlichteffekten. Die Cheerleader der FC Cologne Crocodiles: bauchfrei, bemüht, belanglos. Musik machten noch die Kolibris, Rheinlandfanfaren, Fuffzichzehn und einige mehr. Das Fazit der Sitzung? Auf ein Neues.