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Die "Söck" nehmen Adenauer-Platz und Rathaus aufs Korn

Die "Söck" nehmen Adenauer-Platz und Rathaus aufs Korn

Schwarz-Weiße Senatoren und "Echte Fründe" lassen das Pfarrzentrum von Pützchen erbeben

Pützchen. Das Publikum im Pfarrzentrum klatschte nicht nur - es war außer Rand und Band und applaudierte wie wild, als die "Schwarz-Weissen-Senatoren" gemeinsam mit den "Echten Fründen" auf die Bühne marschierten und den Beginn der fünften Jahreszeit verkündeten.

Die beiden Präsidenten der Karnevalsgesellschaften, Klaus Röhl und Helmuth Suhr, mussten sich stimmlich schier überschlagen, um gegen den lautstarken Jubel der rund 200 Jecken anzukommen. "Es wird ein Karnevalsauftakt, der es in sich hat", versprach Röhl - und das zu Recht.

Neben dem Büttenredner Willi Schmitz und der Musikgruppe "Met Hätz und Siel" gaben sich vier Stunden lang vor allem Tanzgruppen - etwa die Oberkasseler "Alten Kameraden", aber auch Eigengewächse - die Klinke in die Hand. Die heimische Tanzgruppe "Du-darfst-Girls" etwa lud das Publikum gleich zu Beginn mit regenbogenfarbenen Anzügen, perfekt einstudierten Tänzen und ABBA-Musik zum Auf-die-Stühle-Steigen ein.

Dass sich das Sessionsmotto der Senatoren "Mir hann Musik im Blut" sowohl tänzerisch als auch musikalisch wie ein roter Faden durch das Programm zog, hatte allerdings einen triftigen Grund: die vereinseigne Band, die "Schwaz-Wiesse-Söck", feiert in dieser Session ihr fünfjähriges Bestehen. Die vier Musiker Rolf Gütgemann, Rolf Lenzendorf, Marion Damm und Thomas Krier gründeten die "Söck" zur Auftaktsitzung im Jahr 2001, nachdem das "Schääl-Sick-Duo" von der Bühne Abschied genommen hatte.

Seitdem haben sich die Mundart-Musiker neben den üblichen Schlagern vor allem eigne Lieder mit ordentlich gewürztem Lokalkolorit auf die Fahnen geschrieben. Und da für den Jubiläumsauftritt am Samstag ein neu gedichteter Hit fällig war, schallte nicht "Skandal im Sperrbezirk", sondern "Skandal in Beuel" aus den Lautsprechern.

Mit Zeilen wie "Und draußen auf dem neuen Platz, fahr'n die Autos unsere Radler platt" oder "Asbest hat dieses Haus verseucht, dass jeder nur noch stöhnt und keucht", nahmen die "Söck" vor allem den Umbau des Konrad-Adenauer-Platzes und die Sanierung des Rathauses aufs Korn.

Nicht nur das Motto, auch der Orden, der mit einer drehbaren Gitarre und tanzenden Jecken gestaltet wurde, steht ganz im Zeichen der Band. Die "echten Fründe" haben sich davon aber im wahrsten Sinne des Wortes "abgehoben": "Net nur in Beuel, och em All, fiere echte Fründe Karneval" lautet ihr neues Sessions-Motto, und auf dem Orden werden die Jecken freundlich von einem Außerirdischen gegrüßt. "Das Motto kündigt schon unsere Kostüme für den Zug an, da wir nämlich in diesem Jahr den Weltraum erobern wollen", sagte Suhr.