"Benedikt, demm floch de Kapp vom Kopp"

Küdinghoven. (rjo) "Mir sinn Papst" erklang es lautstark auf der Auftaktveranstaltung der Große Küdinghovener Karnevalsgesellschaft in der Ennerthalle. Die vereinseigene Gesanggruppe "Verlängerter Frühschoppen" hatte zu der Melodie von "Mainz bleibt Mainz" ein Lied zum Weltjugendtag gedichtet und trainierte damit gekonnt die Lachmuskeln von rund 200 Jecken warm.

"Meisners Jo, der wurd für Freud fass janz beklopp, Benedikt, demm floch de Kapp vom Kopp". Der närrischen Hitparade auf der Bühne stand allerdings das Publikum im Saal in Nichts nach: Auch nach stundenlangem Tanzen, Schunkeln und Singen zeigten die Küdinghovener keinerlei Ermüdungserscheinungen.

Dabei riss das Tambourcorps "Jot dropp" die Karnevalisten bereits seit 19 Uhr mit einem LiKüRa-Marsch aus der Session 1955/56 von den Stühlen. Denn "der Marsch war besonders schwer zu spielen, da es gar keine Noten für ein Marschorchester gab", verriet Frank Hinterkeuser, Pressebeauftragter des Vereins. Gute Laune war dabei programmiert: Der Text war auf den Tischen verteilt, und so konnte auch wirklich jeder Jeck miteinstimmen. Aber was kann da noch kommen, wenn die fünfte Jahreszeit gleich mit solchen närrischen Besonderheiten begrüßt wird?

In der Ennerthalle war die Luft noch lange nicht raus. Dafür sorgte ein knapp dreistündiges Programm aus Tanz, Gesang und Bütt, das "nicht eingekauft, sondern nur aus vereinseigenen Kräften und Gruppen gestaltet wurde", sagte Hinterkeuser. Ein Höhepunkt war etwa der Auftritt der Senatoren, die einmal mehr bewiesen, dass Kölsch, Karneval und Klassik durchaus zusammenpassen: In schwarzen Fräcken und mit Streichinstrumenten ausgestattet boten die Herren etwa einen Walzer von Beethoven dar und eroberten damit die Herzen im Sturm.

Zu guter Letzt standen noch Ehrungen an: Christian Jakobs und Ulrike Schön wurden mit dem Gesellschaftsorden, Jürgen Lütz und Helmut Welsch mit dem Festausschussorden ausgezeichnet. Werner Mittler wurde zudem in den Kreis der Senatoren aufgenommen.