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Ein Fest für den FC Köln, aber ohne den letzten Pepp

Ein Fest für den FC Köln, aber ohne den letzten Pepp

Viel Tanz bei der Herrensitzung der Schwarz-Gelbe-Jonge in Beuel

Beuel. 1. FC Köln Superstar: Bei der Herrensitzung der Schwarz-Gelbe-Jonge am Freitagabend im Brückenforum hat eigentlich nur noch gefehlt, dass die Spieler auf die Bühne einziehen. So präsent waren die Geißböcke bei fast jeder Nummer.

Bernd Stelter sang über die Kicker und berichtete von Christoph Daum, der um ein Haar Bundestrainer geworden wäre. Wolfgang Reich verkündete dann etwas später den 3:1-Sieg der Kölner ("Und so etwas hören Sie von einem Düsseldorfer, meine Herren").

Und schließlich marschierten auch noch die hübschen Cheerleader des FC ein und bildeten zu lautstarkem "Mer stonn zo dir FC Kölle" eine Menschenpyramide nach der anderen - eine Party in Rot und Weiß. Überhaupt war der Abend eher eine schwungvolle Tanzveranstaltung als eine Sitzung mit dem Schwerpunkt auf geschliffene Reden.

Die Hoppemötzjer drehten einen Salto knapp unter der Saaldecke, die Fidelen Sandhasen beeindruckten mit Bockspringen über auf Schultern stehenden Tänzerinnen. Die Damen von "Dancefire" holten ein paar Kerle in Jeans und Karohemd auf die Bühne und ließen die mit ihren Pompons im Takt hüpfen.

Die Abteilung Gesang war eher dünn besetzt, auch wenn de Boore, sozusagen die Flippers des rheinischen Karnevals, mit ihrem Gassenhauer "Rut sin de Ruse" die Jungs wenigstens einmal so richtig zum Mitsingen bewegten.

Ansonsten gab es keine Gelegenheit dazu, es fehlte eine schmissige Karnevalsband. Stattdessen kamen die Funky Marys im bunten 70er-Look, die zwar Stimmen wie die Ansager von der Kirmes hatten (Beim letzten Stück riefen sie: "Und jetzt Endspurt."), allerdings mit "Die Mädchen vom Rhing" und "I will survive" rissen sie wirklich jeden der gut 900 Gäste vom Hocker.

Zwei Redner kamen gut an: Erstmal Stelter, der sich zu dick zum Golfspielen fühlte. "Immer wenn ich den Ball sehen konnte, kam ich mit dem Schläger nicht mehr dran." Zum anderen Reich, der von den Hobbys bayerischer Politiker erzählte.

"Was machen Sie? Bogenschießen? Das ist ja allerhand. Geradeaus schießen ist ja schon schwer." Er fand auch heraus, dass die wenigsten Raucher an Lungenkrebs sterben: "Die meisten erfrieren auf dem Balkon."

So war schließlich alles solide, was Sitzungspräsident Stefan Wolf ankündigte. Es fehlte aber der letzte Pepp. Wie im Vorjahr was das Programm schon nach vier Stunden durch, kurz nach 22 Uhr ging's nach Hause - oder an die Theke. Dort erinnerten sich viele Besucher an die guten alten Jahre.