Narrenspiegel

Präsident der Kaasseller Jonge dankt nach 25 Jahren ab - Katholische Frauengemeinschaft von Heilig-Kreuz feiert in Limperich - Im Bonner Therapiezentrum erblüht eine "Gartenwelt"

Kaasseler Jonge. (hgh) "Wenn''s am schönsten ist, soll man aufhören. Außerdem sind 25 Jahre genug." Dieter Wittmann hört auf, aber er hat nicht genug. Seit 25 Jahren ist er der Präsident der Kaasseler Jonge, am Sonntag wird er mit der Altensitzung in der Rheinhalle seine letzte Sitzung leiten.

Der 56-Jährige bleibt kommissarischer Vorsitzender des Regionalverbands Rhein-Sieg-Eifel und Präsident des Festausschusses Siebengebirge.

"Die Höhepunkte überwiegen", sagt Wittmann, der 1968 in die Oberkasseler Karnevalsgesellschaft eingetreten war.

"Ich habe im Karneval viele Freunde kennengelernt, aber auch gemerkt, dass man mit Freundschaften vernünftig umgehen muss." Natürlich bleibt er den Kaasseler Jonge erhalten.

Ihm zu Ehren ist auch der aktuelle Sessionsorden gestaltet: Er stellt eine Präsidentenkette mit der Präsidentenmütze in der Mitte dar, unten ist ein Porträt Wittmanns mit Hinweis auf sein Präsidenten-Silberjubiläum angebracht.

Katholische Frauengemeinschaft Heilig-Kreuz. (hgh) Ausschließlich mit vergnügten Frauen war der Limpericher Pfarrsaal besetzt, als die Katholische Frauengemeinschaft von Heilig-Kreuz zum Karnevalsnachmittag einlud. Als Schultheiß fungierte wie in den Vorjahren Hanne Knodt, und für die richtigen Töne sorgte Erik Arndt am Keyboard.

In die Bütt stiegen bei der Frauengemeinschaft Eigenkräfte: Gerda Hüffel mit "Der Tapezierer", Käthe Bachmann und Nanni Krahe mit ihrer Nummer "Die Wallfahrt".

Weitere Angriffe auf die Lachmuskeln starteten Roswitha Wicharz und Christa Seibel in der "Silberhochzeit" sowie KFD-Teamsprecherin Gertrud Berka alias "Eine fleißige Frau". Höhepunkt des Nachmittags war die Visite von LiKüRa-Prinzessin Diana I. mit dem Kindertanzcorps der LiKüRa-Ehrengarde.

Bonner Therapiezentrum. (weh) "Ehrlich, so viele Menschen wie in diesem Jahr waren noch nie hier." Anneliese Gäb freute sich. Seit Oktober vergangenen Jahres organisierte die Elternbeiratsvorsitzende des Bonner Therapiezentrums (TZ) eine gebührende Feier der neuen Session.

Eltern, Geschwister und Freunde der 45 Bewohner kamen in die Wohnlage für Schwerst-Mehrfach-Körperbehinderte, um gemeinsam die jecke Zeit einzuleiten. Getreu dem Festmotto "Gartenwelt" tummelten sich Efeu-Elfen, menschliche Blumenwiesen und Bienen im Saal.

"Die Bewohner haben alles selbst gebastelt, Kostüme und Dekoration", erklärte Petra Wilke, Betreuerin und Mitglied der eigens ernannten Karnevals-AG. Besonders ins Auge fielen große Papprechtecke, verziert mit Trauben, Äpfeln und Blumen aus Papier.

"Die werden hinten an die Rollstühle geklemmt, wenn wir beim LiKüRa-Zug mitgehen", sagte Wilke. Musste der Zug für die Bewohner im vergangenen Jahr noch ausfallen, steht der Teilnahme diesmal nichts im Wege.

"Wir haben einen Aufruf über den General-Anzeiger gemacht und Helfer gesucht, die die Rollstühle schieben", sagte Sabine Rickes, Leiterin des TZ. "Sieben Helfer haben sich gemeldet. Damit hätten wir nie gerechnet. Einfach toll." Gäb: "Wir brauchen diese Helfer dringend. Einen Rolli zu schieben, kann doch sehr anstrengend sein."

Höhepunkt der Karnevalsfete war der Einzug von Prinz Ulrich III. und seiner "Traumbonna" Stephanie II. "Prinz und Bonna sind für uns Rheinländer einfach das i-Pünktchen auf jeder Feier", so Gäb. Der Prinz freute sich über den herzlichen Empfang: "Ich bin richtig überrascht von der tollen Stimmung hier."