Uwe Ulhaas hat jetzt die Trillerpfeife

Beule. Dreimal machte es "peng". Dann marschierte Hermann Statz, Schütze und Artillerieführer, unter einem Trommelwirbel mit den Beueler Stadtsoldaten ins Zeughaus unter der Kennedybrücke ein. Rot, Blau und ein bisschen Weiß, egal wo man hinsah. Es war der Generalappell, und der hatte wie es sich gehört pünktlich um 19.11 Uhr begonnen.

Der traditionelle Karnevalsauftakt begann mit einer Neuigkeit, der noch viele an diesem Abend folgen sollten: Peter Stassen, langjähriger Spieß und Leiter der Infanterie, gab das Kommando samt Trillerpfeife an Uwe Ulhaas ab. Und sofort bat Kommandant Hans Hallitzky die Truppen um ihre Mithilfe: "Gebt ihm die Unterstützung, die er braucht, und lasst ihn nicht im Regen stehen".

Daran hielten sich umgehend die fleißigen Tanzmariechen, die Ulhaas beim Anlegen der symbolischen silbernen Fangschnur halfen. Neu im Amt, nahm der Spieß die 97 Soldaten auch gleich hart ran. Einmal Trällern auf der Pfeife. Strammstehen. Inspektion der Uniform. Kehrt, wenden, Füße hoch. Das Ergebnis? Alles andere als zufrieden stellend: schiefe Hüte, fehlende Knöpfe, schmutzige Stiefel.

Aber natürlich ausbaufähig, denn es war ja erst Sessionsauftakt. Doch nicht genug der Neuigkeiten, denn die Frauen hielten Einzug ins Militär. So bekam das Corps der Rot-Blauen mit den 15 "Beuele Määdche" sein eigenes Damenkomitee unter der Präsidentschaft von Melanie Amthor. Die Stimmung war ausgelassen. Die Säbel rasselten.

Und bei Bockwurst mit Kartoffelsalat folgten weitere Beförderungen und Ehrungen: Peter Thönnessen und Walter Haspel erhielten für ihre Vorstandsarbeit den goldenen Verdienstorden des Regionalverbandes Rhein-Sieg-Eifel. Und der verabschiedete Spieß Peter Stassen wurde mit dem silbernen Verdienstorden des Bundes Deutscher Karneval geehrt.

Ein Auftakt nach Maß, mit rund 150 fröhlichen, Kriegsdienst verweigernden Gästen. Die Session kann kommen. Aber erst, wenn alle Uniformen wieder auf Vordermann gebracht sind.