Bachmann beklagt die Zurückhaltung der Sponsoren

Nicht lustig findet Horst Bachmann die Zukunft des Bonner Karnevals. *Foto: Engels*

Viele jecke Termine, aber nur wenig Geld - Lotterie und VIP-Bühne sollen Bonner Karneval retten

Bonn. (bot) Das eine läuft, das andere nicht: Gerade in dieser Session zeigt sich der Bonner Karneval mit zwei Gesichtern. Zum einen häufen sich die Termine für Prinz Klaus III. und Bonna Judith I., 240 sind es mittlerweile schon. "Ich rechne am Ende mit 280", sagte Festausschusspräsident Horst Bachmann bei der Jahrespressekonferenz im Hotel Maritim.

Überhaupt sei der rheinische Karneval ein Identifikationsmerkmal, das es auf der Welt nur selten gebe, etwa in Rio oder Venedig. "Wir haben das Flaggschiff Köln mit seinen Linienschiffen Düsseldorf, Bonn, Aachen und auch Mainz."

Doch wenn sich in Zukunft nicht etwas ändert, sieht Bachmann schwarz. "Wir haben große Schwierigkeiten dieses Jahr." Bei all dem Personalabbau in den Firmen "ziehen sich die Sponsoren zurück", klagt der Festausschuss. Vor allem die Großen würden abspringen. "Die Telekom tut so gut wie nichts mehr für uns."

Aber wenigstens liefere der Große Senat noch eine finanzielle Basis. Und auch die Bonner Geldinstitute, Hotels und viele Geschäfte würden das Brauchtum unterstützen, etwa bei der Prämierung von Fußgruppen im Zug - eine Neuerung, die für ein bunteres Bild im Straßenkarneval sorgen soll.

Zu schaffen machen den Karnevalisten weiterhin auch die privaten Karnevalsveranstalter, die Großveranstaltungen mit allen namhaften Akteuren - etwa in der Beethovenhalle - anbieten. Laut Bachmann stöhnen die Vereine auch immer noch über die Auflagen für die Umzüge.

Doch ein Lichtblick: Wenn die Lotterie mit einer Reise als Hauptgewinn (10 000 Lose á 2,50 Euro will der Festausschuss verkaufen) und die VIP-Bühne am Rosenmontag angenommen werden, "kommen wir die nächsten Jahre noch über die Runden", sagt Bachmann. Doch irgendwann sei das alles nicht mehr zu bezahlen.

So beginnt die Session "Fiesta Bonnensia" so richtig im neuen Jahr. Am 9. Januar werden Prinz und Bonna proklamiert, dann stellen de Junge auch ihr neues Lied, die Bonn-Hymne vor. Zu den Besonderheiten gehören diesmal eine Reise der Bonner Tollitäten zum Deutschen Beamtenbund nach Berlin und wahrscheinlich ein Wettrudern von Klaus III. und Judith I. auf dem Rhein. Doch das kommt wohl aufs Wetter an.